Prägende
Figur der Bodensee-Region
Der freie Journalist und Kommunalpolitiker Werner Häusler erhält das
Bundesverdienstkreuz
Imperia: Bei diesem Namen denkt man unwillkürlich
an den Bildhauer Peter Lenk. Mit dem Namen Hohentwiel verbindet man eine
Festungsruine und einen nostalgischen Schaufelraddampfer. Und wenn man im Sommer
im blitzsauberen Bodensee badet, hält man dies für selbstverständlich. Dass
der Name des heute 85-jährigen Werner Häusler mit all dem untrennbar verbunden
ist, haben viele schon vergessen. Nicht aber jene, die Häusler für das
Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen haben. Wirtschaftsminister Ernst Pfister überreichte
es im Konstanzer Landratsamt.
In seinem Berufsleben als freier Journalist
arbeitete Werner Häusler jahrzehntelang für die Konstanzer Lokalausgabe des SÜDKURIER.
Doch das FDP-Mitglied wollte nicht nur begleiten, Häusler wollte gestalten. Die
Festredner Landrat Frank Hämmerle und Wirtschaftsminister Ernst Pfister hoben
mit vielen persönlichen Erinnerungen den Einsatz von Werner Häusler für die
Restaurierung des Dampfschiffes
Hohentwiel und die Aufstellung des heutigen Konstanzer Wahrzeichens Imperia
hervor. Damals erwarb sich Häusler als Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins
Konstanz bleibende Verdienste. Besonders aber erinnerten sie an Häuslers maßgebliche
Beteiligung am Kampf für die Verbesserung der Wasserqualität des Bodensees und
gegen ein geplantes Atomkraftwerk bei Rüthi (südlich von St. Margarethen),
eine Öldestillations-Anlage im St. Galler Rheintal und ein Öllager bei
Lustenau. Bei diesen und anderen Themen fand Werner Häusler im damaligen
Landrat Robert Maus und dem Ministerpräsidenten Reinhold Maier Gleichgesinnte
von großem Einfluss.
Nach wie vor streitbar und immer für eine Überraschung
gut, flocht Häusler in seine Dankesrede eine Bandaufnahme eines alten Hörspiels
über einen fiktiven Ölunfall in Vorarlberg ein. Dass es soweit nicht kommen
konnte, führte Häusler auch auf sein Lebensmotto zurück: „Wehret den Anfängen!“
Mit seinem Auftritt untermauerte der Geehrte wie zufällig Ernst Pfisters
Charakterisierung: „Werner Häusler hat eine nette und freundliche Art. Aber
er ist beileibe nicht immer pflegeleicht.“
(Michael Buchholz/Südkurier v. 18.09.10)