Katamaran
fährt tief ins Minus
"
Constanze
" und "Fridolin"
scheinen zu den Sorgenkindern der Reederei zu werden: Die beiden Katamarane
fahren tiefer in die roten Zahlen als ursprünglich gedacht
.
Die
Stadtwerke und die Technischen Werke Friedrichshafen (TWF) tragen jeweils 50
Prozent der Katamaran-Reederei Bodensee
.
Sie traten mit dem ehrgeizigen Ziel an, nach wenigen Jahren schwarze Zahlen zu
schreiben
.
Doch so sicher scheinen sich die Strategen nicht mehr zu sein
.
Stadtwerke-Konstanz-Geschäftsführer Kuno Werner deutete im Gemeinderat an,
dass die kommenden Jahre schwierig werden
.
Seine Skepsis scheint angebracht zu sein: Das Minus falle viel deutlicher aus
als geplant, ist aus dem Umfeld des Unternehmens zu hören
.
Demnach wachse es dieses Jahr um eine sechsstellige Summe an
.
Kuno Werner nennt auf SÜDKURIER-Anfrage keine konkrete Zahl
.
Aber: "Es wird ein größerer Betrag sein
.
" Allerdings sei es zu früh für klare Aussagen
.
Letztlich hänge die Bilanz vom Herbst ab
.
2005
fiel das Defizit mit 502000 Euro etwas geringer aus als geplant (526000 Euro)
.
Das ist nicht verwunderlich: Die Neugier trieb die Menschen auf die beiden
Schiffe
.
Im Sommer wurden alle Prognosen übertroffen
.
Doch durch die schwachen Wintermonate verfehlte die Reederei im ersten
Betriebsjahr das Ziel von durchschnittlich 1200 Fahrgästen am Tag deutlich: Es
waren nur 1000
.
Es geht weiter bergab, wie Reederei-Sprecher
Sebastian Dix
berichtet
.
Im Vergleich zum Juli 2005 sind es 15 bis 20 Prozent Fahrgäste weniger
.
Die
Pendler fehlen
.
Offensichtlich ist für viele der Städteschnellbus zielgenauer - günstiger
ist er allemal
.
Knapp 50 Zeitkarten hat die Reederei bislang abgesetzt, nicht einmal die Hälfte
sind Jahreskarten
.
Jetzt soll das Marketing gestärkt werden
.
Die Reederei will vergünstigte Zeitkarten anbieten
.
Sebastian Dix
: "Wir müssen im Oktober und November beweisen, dass wir es können
.
" Allerdings zeigt er sich optimistisch: Neue Verbindungen bräuchten immer
Zeit, ehe sie angenommen würden
.
Kuno Werner sieht die Lage ebenfalls noch nicht dramatisch
.
Mancher
bei den Konstanzer Stadtwerken befürchtet jedoch Folgen für die
Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB)
.
Bleiben die Pendler weiter aus, müsste die Katamaran-Reederei stärker auf
Touristen setzen
.
Machen die Katamarane damit nicht den BSB-Schiffen Konkurrenz? Dazu gebe es
bislang keine Zahlen, sagt Kuno Werner
.
(Josef
Siebler/Südkurier v. 31.07.06)