Dritter Katamaran im See

Stapellauf erfolgreich – früher als geplant

Eineinhalb Jahre nach seinen beiden Geschwistern ist nun auch der dritte Katamaran dort angekommen, wo er hingehört: im Bodensee. Um 12.51 Uhr berührt die Schiffsschraube die Wasseroberfläche. Erleichterung bei den Reederei-Verantwortlichen: Der dritte Katamaran wird ab Frühjahr 2007 die schnelle Verbindung zwischen Friedrichshafen und Konstanz ergänzen und weiter verbessern.

Sogar noch früher als geplant konnte der Stapellauf stattfinden. Um die Genehmigung zu bekommen, muss das Schiff noch in diesem Jahr abgenommen werden. Die Bodan-Werft hat deswegen das Schiff in Rekord-Bauzeit von knapp sechs Monaten fertig gestellt. Nach der Taufe, die voraussichtlich im Januar stattfinden wird, soll der dritte Katamaran dann ab Frühjahr 2007 gemeinsam oder im Wechsel mit seinen Geschwistern Constanze und „Fridolin“ auf dem See unterwegs sein.

„Der dritte Katamaran ist kein Luxus, sondern eine betriebliche Notwendigkeit,“ macht Reederei-Geschäftsführer Manfred Foss deutlich. Die beiden ersten Katamarane seien zwar außergewöhnlich zuverlässig unterwegs, über 99 Prozent der Fahrten gingen reibungslos. Und doch könne immer ein Ausfall vorkommen, so der Diplom-Verwaltungswirt: „Das ist bei einer Betriebszeit von 15 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr unvermeidbar. “ Hier erwartet sich die Reederei vom dritten Katamaran deutliche Verbesserungen.

Die Verbesserungen sollen sich auch im Fahrplan widerspiegeln. So setzt die Reederei im Sommer, wenn die Katamarane teilweise mit dem Fahrgastandrang kaum fertig werden, den dritten für Verstärkerfahrten ein. Außerdem ist geplant, zusätzliche Fahrten an Abenden und zu bestimmten Festen mit dem neuen Schiff zu fahren. „Darüber hinaus wird der dritte Katamaran, wenn er nicht für die Katamaran-Reederei unterwegs ist, an die Bodensee-Schiffsbetriebe vermietet. So wird er zusätzlich mit Ausflugs- und Sonderfahrten sein Geld verdienen,“ erklärt Kuno Werner, Geschäftsführer der Katamaran-Reederei.

Das neue Schiff wird nicht wie die ersten beiden Katamarane selbst finanziert, sondern von der Bodan-Werft geleast. „Ein neues und sehr interessantes Finanzierungsmodell“ sieht deren Geschäftsführer Robert Dittmann hier erstmals realisiert. Er kann sich gut vorstellen, dass dieses „Schiffs-Leasing“ Schule macht .

Der Stapellauf selbst ging reibungslos über die Bühne. Wie seine „Geschwister“ wurde auch der dritte Katamaran auf zwei provisorischen Stahlschienen zentimeterweise ins Wasser gelassen. Wegen des Niedrigwassers müssen allerdings diesmal Auftriebskörper, sozusagen „Schwimmflügel“, dafür sorgen, dass der Katamaran nicht aufsitzt und genügend „Wasser unter dem Kiel“ hat . Doch die Prozedur klappt reibungslos. Gespannt verfolgen die Verantwortlichen von Werft und Reederei gemeinsam mit Medienvertretern den Stapellauf. Auch Friedrichshafens Oberbürgermeister Josef Büchelmeier, gleichzeitig Beiratsvorsitzender der Katamaran Reederei, freut sich über den gelungenen Start: Mit dem dritten Katamaran sei „ein weiteres ökologisch und ökonomisch sinnvolles Schiff“ auf dem See unterwegs.

Einen Namen übrigens hat das Schiff noch nicht. „Den werden wir erst kurz vor der Taufe festlegen. Und die findet erst im nächsten Jahr statt,“ verrät Reederei-Pressesprecher Sebastian Dix.


(Katamaran-Reederei Bodensee v. 27.11.06)

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