Der
Dritte im Bunde ist noch namenlos
Nach
mehrstündiger schwerer Geburt war es gestern soweit: KN1252 - so lautet der
vorläufige Name des dritten Katamarans - glitt langsam ins Wasser vor der
Bodan-Werft in Kressbronn
.
Erst am frühen Nachmittag hatten die Planken Wasser unterm Doppelrumpf verspürt,
nachdem schon gegen 10 Uhr die Arbeiten angelaufen waren
.
Manfred
Büsing, Leiter der Bauüberwachung, freute sich: "Kein Kinderspiel war
dieses Mal der Stapellauf, weil der Bodensee Niedrigwasser führt, rund 50
Zentimeter unter Normal
.
" Damit der Katamaran also keine Grundberührung bekomme, wurden ihm vorher
von Tauchern "eine Art Schwimmflügelchen" verpasst, erklärte Büsing
.
Projektleiter
Franz Dossinger lobte die exakte und fast millimetergenaue Arbeit der
beteiligten Firmen unter der Regie der Bodan-Werft beim Stapellauf
.
"Die Zusammenarbeit klappte hervorragend
.
Im Januar soll das Schiff komplett betriebsbereit sein, für das am 4
.
Juli die Kiellegung stattgefunden hatte
.
" Nahezu baugleich sei es mit "Fridolin"
und "
Constanze
", den beiden Katamaranen, die zwischen Friedrichshafen und Konstanz
mit großem Erfolg verkehrten
.
"Wir haben den dritten Katamaran flexibler gemacht und auch in der Ausrüstung
und Technik weiter verbessert
.
Jetzt ist zum Beispiel auch eine variable Bestuhlung für Charterfahrten möglich",
so Dossinger
.
Der Katamaran sehe im Übrigen nicht anders aus als seine Vorgänger, weil sich
Design und Einrichtung bewährt hätten
.
Die
Nummer drei sei für die Katamaran-Reederei Bodensee eine wichtige Entlastung,
denn sie solle einen Beitrag zum sicheren und pünktlichen Betrieb leisten
.
Die beiden anderen Schiffe seien von morgens fünf bis abends um neun
ununterbrochen im Einsatz
.
Bei notwendigen Wartungs-, Überholungsarbeiten oder Reparaturen müsse das
neue Schiff "einspringen", verdeutlichte Reederei-Geschäftsführer
Manfred Foss
.
Hauptzweck und Aufgabe von KN1252
.
Außerdem solle der Dritte im Bunde für Zusatzfahrten und für den
Charterverkehr eingesetzt werden
.
Friedrichshafens
OB Josef Büchelmeier, Beiratsvorsitzender der Katamaran-Reederei, betonte,
grundsätzlich seien ökologische und ökonomische Schiffsverbindungen auf dem
See wichtig, deshalb seien auch weitere Katamarane mit neuen Verbindungen
denkbar und wünschenswert
.
Noch stehe der Name für den dritten Katamaran KN1252 nicht fest
.
Sicher sei jedoch, dass das Schiff mit Baukosten von 2,7 Millionen Euro
offiziell zwei Heimathäfen, Konstanz und Friedrichshafen, habe, teilte Silke
Rockenstein, Sprecherin der Bodensee-Schiffsbetriebe, mit
.
(Südkurier
v. 28.11.06)
"Kat
3" geht zum ersten Mal baden
Jetzt
schwimmen drei Katamarane auf dem Bodensee
.
Wie seine baugleichen Geschwister "
Constanze
" und "Fridolin" vor eineinhalb Jahren, lief das dritte
Schnellboot gestern Nachmittag in der Bodan-Werft in Kressbronn vom Stapel
.
Es soll unter anderem die Bühne der Bregenzer Festspiele anlaufen
.
Die wichtigste Aufgabe des neuen Schnellboots
aber wird es sein, ab dem kommenden Frühjahr die Verbindung zwischen
Friedrichshafen und Konstanz zuverlässig zu gestalten, sagt Manfred Foss, der
Geschäftsführer der Katamaran-Reederei
.
"Der dritte Katamaran ist kein Luxus, sondern eine betriebliche
Notwendigkeit
.
" So seien die ersten zwei Schnellboote zwar sehr zuverlässig zwischen den
beiden Bodenseestädten unterwegs, mehr als 99 Prozent der Fahrten verliefen
reibungslos
.
Doch könne es immer zu außerplanmäßigen Ausfällen kommen, auf die man in
Zukunft mit dem Einsatz des dritten Katamarans reagiere
.
Außerdem will die Reederei das neue Schiff zu Spitzenzeiten einsetzen, wenn
"
Constanze
" und "Fridolin" mit dem Fahrgastandrang nicht fertig werden
.
Ist der Neue nicht für die Katamaran-Reederei
auf großer Fahrt, wird er an die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) vermietet, um
zusätzlich mit Ausflugs- und Sonderfahrten Geld in die Kasse zu bringen
.
Und dann geht es unter anderem von Friedrichshafen aus zu den Bregenzer
Festspielen, verrät Franz Dossinger, Technischer Betriebsleiter bei der BSB und
der Katamaran-Reederei
.
"Direkt bei der Festspielbühne gibt es einen flexiblen Anlegesteg, an dem
wir festmachen können
.
Genau wie in Lindau, das haben wir schon ausprobiert
.
"
Niedrigwasser macht's spannend
Gestern war man bei der Bodan-Werft allerdings
erst einmal froh, als es der neue Katamaran um 15
.
20 Uhr von der Halle ins Wasser und anschließend in den angrenzenden Hafen
geschafft hatte
.
Das derzeitige Niedrigwasser machte es nicht gerade einfacher, das Schiff auf
zwei provisorischen Stahlschienen Zentimeter für Zentimeter in den See zu
lassen
.
"Wir müssen mit Auftriebskörpern arbeiten, damit der Kat nicht
aufsitzt", erklärt Jean Klingberg, Projektleiter Schiffbau bei der
Bodan-Werft
.
Dort wurde das ungefähr 2,7 Millionen Euro teure Schiff, das Eigentum des
Kressbronner Unternehmens bleibt und an die Katamaran-Reederei Bodensee verleast
wird, in der Rekord-Bauzeit von etwa sechs Monaten fertig gestellt
.
Nach zehn Jahren hat die Reederei das Vorkaufsrecht und kann den Kat zum
Restwert von 800Aber nicht nur die ungewöhnliche Finanzierung unterscheidet das
dritte Schnellboot von seinen älteren Geschwistern
.
Zwar sind die Katamarane baugleich, das heißt: Alle drei sind 34 Meter lang,
haben Platz für mehr als 150 Passagiere und eine Höchstgeschwindigkeit von 40
Stundenkilometer
.
Doch ist die Innenbestuhlung beim Neuen flexibel
.
"Für Sonderfahrten können Bänke aus- und Tische eingebaut werden",
berichtet BSB-Betriebsleiter Franz Dossinger
.
Zudem habe man die Klimaanlage, die bei den ersten Schiffen in einem Aufbau
hinter dem Führerhäuschen nachgerüstet wurde, in die Kufen eingebaut
.
Ob die Neuerungen funktionieren, wird sich bei der ersten Probefahrt am 5
.
Dezember zeigen
.
15 Tage später erfolgt die Abnahme durch das Schifffahrtsamt, danach holt die
Katamaran-Reederei ihr neues Schnellboot ab, das die Nächte übrigens meistens
in Friedrichshafen verbringen wird
.
SZ-Leser helfen bei Namenssuche
Einen Namen wird das Schiff, das bislang
einfach "Kat 3" genannt wird, erst bei der Taufe im nächsten Jahr
bekommen
.
"Es wird keinen Wettbewerb wie bei den ersten beiden Katamaranen geben,
und wir haben auch noch keinen Namen in der Schublade", sagt Reederei-Geschäftsführer
Manfred Foss
.
Da wollte die Schwäbische Zeitung natürlich helfen und bat ihre Leser um
Vorschläge
.
Und hier präsentieren wir wieder mal einige: Dr
.
Siegfried Oeckl aus Langenargen kann sich "Arguna" gut vorstellen,
Franziska Maier aus Friedrichshafen würde gerne mal auf "Christopher"
mitfahren
.
Christine Menzel aus Bodolz hat sich unter anderem für den Namen
"Buchhorn" ausgesprochen, während Richard Jehle "Kormoran"
favorisiert und Josef Regner (beide aus Friedrichshafen) einmal auf den "Interkat"
oder den "Kadrei" steigen will
.
(Schwäbische Zeitung v. 28.11.06)