Spätkurs auch 2008 wieder im Angebot
Die Katamaran-Reederei betrachtet die in diesem Sommer erstmals angebotenen Spät-Fahrten zwischen Konstanz und Friedrichshafen insgesamt als Erfolg. In der Nacht zum Montag war der Spätkurs zum letzten Mal unterwegs. Bis zum nächsten Frühjahr ist die letzte Fahrmöglichkeit ab Konstanz um 19.02 Uhr und ab Friedrichshafen um 20.02 Uhr.
Reederei-Sprecher Sebastian Dix kündigte an, dass es auch im kommenden Jahr während der Sommersaison zumindest am Wochenende wieder Abendkurse geben werde.
Auf den Abendkursen seien insgesamt rund 5500 Passagiere befördert worden, sagte Dix auf Anfrage. Außerdem hätten nach Schätzungen rund 1400 zusätzliche Fahrgäste die Schnellboote des regulären Fahrplans benutzt, weil sie eine spätere Rückfahrmöglichkeit hatten. Dennoch sei die Auslastung am Abend schlechter gewesen als tagsüber. Die Spätfahrten auf alle Wochentage oder gar das ganze Jahr auszuweiten, stehe deshalb im Moment nicht zur Diskussion.
Unterdessen wurde bekannt, dass die Gesellschafter an eine Eingliederung der Katamaran-Reederei Bodensee GmbH in die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) denken. Das bestätigte Konrad Frommer, der für die Schifffahrt zuständige Geschäftsführer der Stadtwerke Konstanz. Sie haben wie die Technischen Werke Friedrichshafen (TWF) einen Anteil von 50 Prozent an der Reederei. Sie will den Katamaran wirtschaftlicher machen. Das Defizit betrug 2006 rund 980000 Euro, jede Fahrkarte wurde danach mit mehr als drei Euro bezuschusst. "Das ist noch zu viel, auch wenn wir immer gewusst haben, dass wir mit dem Katamaran nicht reich werden", sagte Frommer. Die beiden Gesellschafter, die sich das Defizit teilen, wollen es auf jeden Fall abbauen.
Demnächst wird es eine Klausurtagung geben, bei der über die Zukunft der drei Doppelrumpfboote nachgedacht wird. Eine Option sei dabei, die eigenständige Gesellschaft aufzulösen und in die BSB einzugliedern. Letztlich sei es zu teuer, wenn die Reederei ein eigenes Marketing und eine eigene Finanzbuchhaltung betreibe, erklärte Konrad Frommer. Die Katamarane sollen auch zunehmend das Angebot der BSB abrunden. Deren Geschäftsführer Jörg Handreke ist bereits zum Chef der Reederei berufen worden.
Die neue Gesellschaftsstruktur hätte einen weiteren Vorteil: Beim Kauf der BSB hatte das Regierungspräsidium empfohlen, die Gemeinden am See an der Gesellschaft zu beteiligen. "Außer Friedrichshafen hätte kein Interesse", sagte Frommer. Nun müsse der mögliche Einstieg geprüft werden.
(Südkurier v. 02.10.07)