Anfang des Monats hatten sich 19 Pendler aus Friedrichshafen und Konstanz über Unregelmäßigkeiten im Betrieb der Katamaran-Fähre beschwert (der SÜDKURIER berichtete). Zu dem offenen Brief der Pendler hat die Reederei nun ausführlich Stellung genommen - und reagiert zumindest in einigen Punkten auf deren Anregungen. Die Pendler hatten gefordert, bei Ausfällen der Fähre rechtzeitig und vor allem kurzfristig informiert zu werden, beispielsweise per SMS. Ein solcher SMS-Dienst, zu dem Fahrgäste sich dann anmelden können, soll innerhalb der nächsten Woche als Teil eines größeren Warn-Systems eingerichtet werden, so die Reederei. Darüber und über die Möglichkeiten, den Dienst zu abonnieren, wird der SÜDKURIER kommende Woche berichten.
Die Forderung, bei Ausfall des Katamarans einen Ersatzbus einzurichten, will die Reederei nicht erfüllen. Allerdings könne bei Betriebsausfällen der Städtebus zwischen Friedrichshafen und Konstanz mit Katamaran-Zeitkarten genutzt werden. Nicht möglich sei es jedoch, die Fähre zwischen Meersburg und Staad mit Katamaran-Ticket zu benutzen - erst recht nicht mit dem eigenen Auto. Dies hatten die Pendler vorgeschlagen, um bei kurzfristigen Ausfällen schnell mit dem privaten PKW ans Ziel zu kommen. Auch einer Erstattung von "unnötigen Kosten", die die Pendler angeregt hatten, erteilt die Reederei eine Absage. Bei höherer Gewalt wie Sturm, der den Katamaran etwa im November lahm gelegt hatte, könne der Betreiber nicht haftbar gemacht werden, so die Reederei.
Ein weiterer Punkt auf der Wunschliste der Pendler betrifft Fahrrad-Stellplätze an den beiden Anlegern in Friedrichshafen und Konstanz. Dieses Problem beschäftige sie schon seit Jahren, gibt die Reederei zu - die Schwierigkeit sei, dass sie nicht über eigene Grundstücke und Baulichkeiten verfüge. In Friedrichshafen seien jedoch in der Karlstraße überdachte Plätze vorhanden - Fahrradboxen seien aus städtebaulichen Gründen allerdings nicht möglich. In Konstanz werde derzeit geprüft, ob in geringer Entfernung zum Anleger Stellplätze eingerichtet werden könnten. Allein während des Weihnachtsmarktes sei das wegen des Platzmangels wohl nicht möglich.
Die Pendler sehen in der knapp dreiseitigen Antwort der Katamaran-Reederei keine zufrieden stellende Reaktion mit vernünftigen Lösungen. Die Reederei weist ihrerseits darauf hin, dass die Fähre mit einer Verfügbarkeit von über 99 Prozent fährt. Die Betreiber sehen in der monatlich steigenden Zahl von Zeitkarten-Inhabern eine Bestätigung ihrer Politik.
(Sebastian Pantel/Südkurier v. 31.01.08)