Änderungen bei KatCard
Den inzwischen über 120 KatCard-Besitzern steht eine Änderung ins Haus: Ab 15.4. wird es vorläufig keine Online-Buchungen mehr geben. KatCard-Besitzer müssen dann vor jeder Fahrt ihren ermäßigten Fahrschein lösen. Der Grund: Durch den Ausfall des Lieferanten GEMAPPS endet das Pilotprojekt vorzeitig. Der Rabatt von rund einem Drittel – KatCard-Besitzer zahlen nur 6,30 Euro statt regulär 9,50 Euro für eine Fahrt – bleibt unverändert erhalten.(Katamaran-Reederei Bodensee v. 07.04.09)
T-Systems
versenkt die Handy-KatCard
Die
Bezahlung der Katamaran-Tickets via Handy ist in der T-City Geschichte. Aufgrund
der geplanten Auflösung einer Hamburger Tochterfirma der T-Systems wird das
T-City-Projekt KatCard beendet. Die KatCard allerdings, so die Reederei, wird es
weiter geben, sie habe sich bewährt.
Das
T-City Projekt "KatCard" startet im November 2007 mit großem Bahnhof,
Handys werden verlost, werden gewonnen und mit 180 Nutzern sind die Erwartungen
der Katamaran-Reederei mehr als erfüllt. Am Samstag dann flattert den Kunden
der KatCard ein Brief auf den Tisch, in dem das "Aus" der KatCard, die
mit dem Handy bezahlt werden kann, angekündigt wird.
Die
Reederei schreibt von einer kurzfristigen Einstellung des Abrechnungs- und
Buchungssystems und von der vorläufigen Beendigung der KatCard-Dienste via
Handy. Als Plastikkarte ist die KatCard jedoch weiterhin aktiv, und dient den
Kunden der Katamarane als Vergünstigung ihrer Tickets. Und die Handys, die die
Pilotprojekt-Teilnehmer vor anderthalb Jahren dafür bekamen, dürfen sie
behalten.
Was
bleibt, ist ein großes Fragezeichen. Auf Nachfrage unserer Zeitung heißt es
bei der Telekom und bei T-City, dass man an einer Pressemitteilung in dieser
Sache arbeite und nichts näheres dazu bekannt sei. Da nicht nur die KatCard über
Mobilfunk zu den E-Ticketing-Systemen deutscher Verkehrsbetriebe gehört,
sondern auch der Stadtverkehr in Karlsruhe und der Verkehrsverband Rhein-Main
damit arbeiten, wird schnell bekannt, dass die in Hamburg beheimatete
Service-Firma, die als T-Systems-Tochter die Abrechnungen und Buchungen
vorgenommen hat, ihrem Ende zugeht. "Das Unternehmen wird planmäßig in
Konkurs geführt", heißt es aus den bekannt "gut unterrichteten
Kreisen". Eine Nachfrage bei T-Systems beleuchtet das Thema nur bedingt.
"Das
Geschäftsmodell hat sich auf dem Markt nicht so durchgesetzt, wie wir uns das
gedacht haben", sagt T-Systems-Sprecherin Martina Weidmann in Bonn. Der
Markt rechtfertige damit keinen eigenen Betrieb auf der technischen Seite. Soll
heißen, dass es der T-Systems zuteuer ist, eine eigene Firma alleine mit der
Abrechnung der E-Ticketing-Dienste zu halten und man mutmaßlich künftig andere
Wege gehen will. Einen Abschied des digitalen und mobilfunkgestützten
Bezahlsystems für den öffentlichen Personennahverkehr solle es auf keinen Fall
geben und - so Thilo Mosch - auch in Friedrichshafen soll das Thema "E-Ticketing"
weiter eine Option für mögliche T-City-Projekte bleiben. Nur eben bei der
KatCard nicht.
KatCard
hat sich bewährt
Dass
die KatCard damit für das "Aus" ihrer Mobilfunk-Variante nicht
verantwortlich ist, zeigt auch die Aussage von Manfred Voss, Geschäftsführer
der Katamaran-Reederei. Er habe das Projekt bis zum Laufzeitende am 31. Dezember
dieses Jahr weiterführen wollen und er sehe keinerlei Gründe, von einer
Nichtakzeptanz der KatCard zu sprechen. "Wir generieren immer wieder
Neukunden mit dieser Karte", sagt er und bezeichnet die "strategische
Entscheidung der T-Systems" alleine als Grund für die Beendigung des
T-City-Projektes. "Wir werden die KatCard fortsetzen, wir sind mit der
Entwicklung sehr zufrieden", so Voss.
Auch
ist T-City für das Ende dieses Projektes nicht verantwortlich, weil die
Abwicklung der Hamburger Firma weder mit T-City noch mit der Katamaran-Reederei
zu tun hat. Betroffen davon sind auch andere Verkehrsbetriebe, die ihre Kunden
bis dato allerdings noch nicht informiert haben.
Ungeklärt ist bis jetzt, ob die Servicedienstleistungen des Hamburger Unternehmens unabhängig von der T-Systems in eigener Regie weitergeführt werden können.
(Schwäbische
Zeitung v. 07.04.09)