Katamaran fährt weiter im Minus

Neben der Versorgung mit Energie und Wasser sind die Technischen Werke Friedrichshafen (TWF) auch auf dem Gebiet des öffentlichen Personennahverkehrs tätig. Die Verkehrsbetriebe entwickeln sich laut TWF sehr erfreulich. Das geht aus dem Geschäftsbericht 2008 hervor. Allerdings fährt der Katamaran weiter im Minus.

Beim Katamaran sind die Fahrgastzahlen zwar im Vergleich zum Vorjahr gesunken, doch die Nahverkehrsverbindung über den See sei notwendig und sinnvoll für die Städte Friedrichshafen und Konstanz. Rund 336.000 Passagiere im Jahr 2008 bedeutet einen Rückgang von 4,3 Prozent. Grund dafür sind laut TWF insbesondere Wettereinflüsse; Nässe und Kälte an Ostern und im April sind die wesentlichen Indikatoren.

Positiv entwickelte sich die Zahl der Zeitkarteninhaber. Auch das seit November 2007 bestehende Angebot „KatCard“ mit der Mehrfahrer deutlich vergünstigt unterwegs sind, verzeichnet anhaltend Zuwächse. Die Verfügbarkeit der Katamarane lag 2008 bei 99, 1 Prozent. Der „Kat-Ticker“, der Stammgäste über den Ausfall eines Kurses informiert, kam selten zum Einsatz. Auch der Abendverkehr während der Sommermonate wurde rege genutzt. Der operative Verlust der Reederei beläuft sich auf knapp 700.000 Euro (2007: 915.000 Euro). Dieser Betrag wird von den beiden Gesellschaftern TWF und Stadtwerke Konstanz ausgeglichen. „Die Aufgabe der nächsten Jahre wird sein, die Wirtschaftlichkeit weiter zu verbessern“, sagte Alfred Müllner, Vorsitzender der TWF-Geschäftsführung. Klar sei jedoch, dass der Katamaran „in den Köpfen und Herzen der Menschen am See angekommen“ sei.

Bei den Bürgern angekommen ist der Stadtverkehr schon lange. 2008 hat die Stadtverkehr Friedrichshafen GmbH erneut zugelegt: Rund 3,6 Millionen Fahrgäste bedeuten eine erneute Steigerung von 2,8 Prozent gegenüber 2007. Zusätzlich zur Entwicklung der regulären Fahrgastzahlen haben die Stadtverkehr-„Silberpfeile“ während des Landesturnfestes im Juli rund 125 000 Fahrgäste befördert. „Eine logistische Leistung, auf die man stolz sein kann“, freute sich Müllner. Am Samstag, 27. Juni, feiern die „Silberpfeile“ ihr zehnjähriges Bestehen mit einem Festakt am Hafenbahnhof. Weniger erfreulich entwickelt sich seit einigen Jahren das Angebot „Ruftaxi im Abendverkehr“ („RiA“). Dieses verzeichnete 2008 mit 7700 Fahrgästen einen deutlichen Rückgang. Die Auslastung lag bei durchschnittlich 1,7Gästen pro Fahrt.

Bei der Bodensee-Oberschwaben-Bahn (Bob) sind die Fahrgastzahlen erneut gestiegen. Während der Stadtverkehr aufgrund deutlicher Kostensteigerungen einen Fehlbetrag von 1, 3 Millionen Euro aufweist, kann die Bob einen Gewinn von 700 000 Euro erwirtschaften. „Es gibt bundesweit nicht viele Verkehrsunternehmen in öffentlicher Hand, die das schaffen“, sagte Alfred Müllner weiter. Positiv sei zu vermerken, dass es an den Zügen keinen Vandalismus gebe. „Wir brauchen keine Aufwendungen, um beispielsweise Graffitis von den Waggons zu entfernen“, erzählte Müllner. Mit über 4600 Fahrgästen pro Tag hat die Bob im September 2008 einen neuen Rekord erzielt. Mit zum Erfolg beigetragen hat laut TWF die Pünktlichkeitsquote von 98,5 Prozent. Zu schaffen machen der Gesellschaft neben den steigenden Treibstoffpreisen die steigenden Stationspreise der DB Station & Service AG.

Die Technischen Werke betreiben auch die drei Parkhäuser „Altstadt“, „Am See“ und „Am Stadtbahnhof“ in Friedrichshafen. Diese verzeichneten 2008 einen leichten Rückgang bei den Kurzparkern auf 1,17 Millionen (minus drei Prozent). Bei den Dauerparkern ist die Belegung ebenfalls leicht rückläufig. Die durchschnittliche Verweildauer ist in allen drei Parkhäusern leicht angestiegen und betrug im Durchschnitt 109 Minuten. Trotz gleichbleibender Tarife verbesserte sich das Betriebsergebnis der Parkhaussparte, dennoch ist ein Verlust von 399 00 Euro zu verzeichnen.

(Südkurier v. 22.06.09)

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