Herzattacke auf dem Katamaran
Es
geschah noch in der Friedrichshafener Hafeneinfahrt: Ein Passagier, der mit dem
Katamaran nach Konstanz fahren wollte, erlitt eine schwere Herzattacke. Sofort
eilte die Mannschaft und die Passagiere zu dem Mann, der mit seiner Ehefrau
unterwegs war, um ihm zu helfen. „Es waren zu dem Zeitpunkt drei Ärzte
anwesend, die die ärztliche Versorgung übernehmen konnten“, schildert
Während
sich die Passagiere um den Mann kümmerten, leitete die Crew sofort ein Wendemanöver
ein, informierten den Rettungsdienst und fuhren zurück zur Anlegestelle in
Friedrichshafen. „Dabei musste einer der beiden Crewmitglieder auf der Brücke
sein, der andere das Anlegemanöver überwachen“, so die Pressesprecherin.
Dieter
Mäder, Tourist aus dem nordrhein-westfälischen Hückeswagen, der ebenfalls als
Fahrgast an Bord war, erhebt allerdings Vorwürfe gegen die Crew: „Wir konnten
die Hilflosigkeit der Mannschaft beobachten. Keiner war in der Lage, Erste Hilfe
zu leisten. Ein Notkoffer beinhaltete nur Verbandsmaterial“, so schreibt Mäder
in einer Email an den SÜDKURIER. Zudem habe es an Bord keinen Defibrillator
gegeben, ein Gerät das durch Stromstöße Herzrhythmusstörungen oder
Kammerflimmern beenden kann. „Wir wollen mit dieser Email auf diesen
speziellen Missstand hinweisen“, schreibt Dieter Mäder besorgt weiter.
Allerdings bestätigte sie, dass es tatsächlich keinen Defibrillator an Bord der beiden Katamarane gebe. Auf den Bodenseefähren gibt es dagegen diese Geräte, die im Notfall Leben retten können und auch von Laien benutzt werden können. „Wir denken nach diesem Vorfall darüber nach, ob wir auch die Katamarane damit ausstatten“, erläutert die Pressesprecherin der Katamaran-Reederei gegenüber dem SÜDKURIER. Sie weist darauf hin, dass der Notkoffer an Bord ein üblicher Erste-Hilfe-Koffer sei und keineswegs nur mit Verbandsmateriale gefüllt gewesen sei.
Nach etwa 35 Minuten konnte der Mann schließlich
an Land von einer Notärztin und einem Rettungsteam versorgt werden und wurde
mit dem Krankenwagen in ein Krankenhaus gebracht. „Leider dürfen wir wegen
der Schweigepflicht keine weiteren Informationen darüber geben, wie es dem Mann
jetzt geht“, sagt
(Kerstin Mommsen/Südkurier v. 29.05.12)