Katamarane schwimmen im See

Stapellauf der beiden Schiffe verläuft reibungslos

7.58 Uhr am Donnerstagmorgen: Der Katamaran löst sich von den Schlitten, auf denen er ins Wasser geglitten ist und schwimmt im Bodensee. Die rund 50 Zuschauer – Schiffsbauer von der Bodan-Werft, Vertreter der Reederei und Journalisten – klatschen. „Es ist vollbracht,“ seufzt Rainer Schöttle, Geschäftsführer der Katamaran Reederei Bodensee, erleichtert auf. Die neue Schiffsverbindung zwischen Friedrichshafen und Konstanz ist wieder einen großen Schritt vorwärts genommen.

Mit dem Stapellauf liegt der Schiffsbau der beiden neuen Bodensee-Katamarane voll im Zeitplan. Ab 6. Juli verkehren die beiden Schiffe im Stundentakt zwischen den beiden größten Städten am Bodensee. „Wir nutzen den Bodensee als Wasserstraße und verbinden die Menschen über den See hinweg,“ freut sich Sebastian Dix, Pressesprecher der Katamaran-Reederei.

Begonnen hatte der Stapellauf am Donnerstag Morgen um fünf Uhr. In der Morgendämmerung gleitet das 55 Tonnen schwere Schiff zentimeterweise ins Wasser – auf zwei roten Stahlrohren, die in den See führen. Immer wieder wird gestoppt, dann prüfen zwei Taucher, ob auch unter Wasser alles o.k. ist, Steuerruder und Schraube nicht etwa auf dem Kiesboden des Sees aufsetzen. Dann immer wieder das Signal: Daumen hoch. Alles verläuft reibungslos.

Drei Dutzend Journalisten sowie Vertreter von Bodan-Werft und Katamaran-Reederei begleiten den Katamaran auf der ersten Begegnung mit seinem Element. Selbst Friedrichshafens Oberbürgermeister Josef Büchelmeier, gleichzeitig Beiratsvorsitzender der Katamaran Reederei, hat es sich nicht nehmen lassen, den Stapellauf der beiden Schiffe von Beginn an hautnah mitzuerleben. „Mit dieser Schiffsverbindung wächst die Region am Bodensee zusammen,“ freut sich Büchelmeier.

Morgensonne beleuchtet die Szenerie, als der weiß-graue Katamaran ins Wasser eintaucht und schließlich schwimmt. Noch muss das elegante Schiff von einem Schlepper gezogen werden, die 2 x 700 PS starken Motoren sind noch nicht einsatzbereit. Den Verantwortlichen ist die Erleichterung anzumerken. „Wir waren gut vorbereitet. Aber trotzdem fällt uns natürlich ein Stein vom Herzen,“ gesteht Erich Mesmer, der als Projektleiter der Bodan-Werft für den Katamaranbau verantwortlich war. Und Rainer Schöttle, ansonsten um Worte nicht verlegen, grinst nur und sagt: „Das ist ein schöner Tag. Wettermäßig und auch sonst.“

Dann: Umbaupause, der zweite Katamaran muss in Position gebracht werden. Als gegen 14.10 Uhr auch er im Wasser des Bodensees schwimmt, lässt die Spannung merklich nach. Ein wichtiges Etappenziel ist erreicht. Den ganzen Juni hindurch werden die Schiffe intensiv getestet, die Kapitäne können sich mit ihrem neuen Arbeitsgerät vertraut machen. Schließlich müssen spätestens ab Anfang Juli alle Kinderkrankheiten beseitigt sein. Denn am 2. und 3. Juli steigt das große Startfest in Konstanz und Friedrichshafen. Und ab 6. Juli fährt der Katamaran dann im Stundentakt für die, für die er eigentlich da ist: die Fahrgäste, für die der Bodensee nun nicht mehr trennendes, sondern verbindendes Element ist.

(Katamaran-Reederei Bodensee v. 19.05.05)

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