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Uhr am Donnerstagmorgen: Der Katamaran löst sich von den Schlitten, auf denen
er ins Wasser geglitten ist und schwimmt im Bodensee. Die rund 50 Zuschauer –
Schiffsbauer von der Bodan-Werft, Vertreter der Reederei und Journalisten –
klatschen. „Es ist vollbracht,“ seufzt Rainer Schöttle, Geschäftsführer
der Katamaran Reederei Bodensee, erleichtert auf. Die neue Schiffsverbindung
zwischen Friedrichshafen und Konstanz ist wieder einen großen Schritt vorwärts
genommen.
Mit
dem Stapellauf liegt der Schiffsbau der beiden neuen Bodensee-Katamarane voll im
Zeitplan. Ab 6. Juli verkehren die beiden Schiffe im Stundentakt zwischen den
beiden größten Städten am Bodensee. „Wir nutzen den Bodensee als Wasserstraße
und verbinden die Menschen über den See hinweg,“ freut sich Sebastian Dix,
Pressesprecher der Katamaran-Reederei.
Begonnen
hatte der Stapellauf am Donnerstag Morgen um fünf Uhr. In der Morgendämmerung
gleitet das 55 Tonnen schwere Schiff zentimeterweise ins Wasser – auf zwei
roten Stahlrohren, die in den See führen. Immer wieder wird gestoppt, dann prüfen
zwei Taucher, ob auch unter Wasser alles o.k. ist, Steuerruder und Schraube
nicht etwa auf dem Kiesboden des Sees aufsetzen. Dann immer wieder das Signal:
Daumen hoch. Alles verläuft reibungslos.
Drei
Dutzend Journalisten sowie Vertreter von Bodan-Werft und Katamaran-Reederei
begleiten den Katamaran auf der ersten Begegnung mit seinem Element. Selbst
Friedrichshafens Oberbürgermeister Josef Büchelmeier, gleichzeitig
Beiratsvorsitzender der Katamaran Reederei, hat es sich nicht nehmen lassen, den
Stapellauf der beiden Schiffe von Beginn an hautnah mitzuerleben. „Mit dieser
Schiffsverbindung wächst die Region am Bodensee zusammen,“ freut sich Büchelmeier.
Morgensonne
beleuchtet die Szenerie, als der weiß-graue Katamaran ins Wasser eintaucht und
schließlich schwimmt. Noch muss das elegante Schiff von einem Schlepper gezogen
werden, die 2 x 700 PS starken Motoren sind noch nicht einsatzbereit. Den
Verantwortlichen ist die Erleichterung anzumerken. „Wir waren gut vorbereitet.
Aber trotzdem fällt uns natürlich ein Stein vom Herzen,“ gesteht Erich
Mesmer, der als Projektleiter der Bodan-Werft für den Katamaranbau
verantwortlich war. Und Rainer Schöttle, ansonsten um Worte nicht verlegen,
grinst nur und sagt: „Das ist ein schöner Tag. Wettermäßig und auch
sonst.“
Dann:
Umbaupause, der zweite Katamaran muss in Position gebracht werden. Als gegen
14.10 Uhr auch er im Wasser des Bodensees schwimmt, lässt die Spannung merklich
nach. Ein wichtiges Etappenziel ist erreicht. Den ganzen Juni hindurch werden
die Schiffe intensiv getestet, die Kapitäne können sich mit ihrem neuen
Arbeitsgerät vertraut machen. Schließlich müssen spätestens ab Anfang Juli
alle Kinderkrankheiten beseitigt sein. Denn am 2. und 3. Juli steigt das große
Startfest in Konstanz und Friedrichshafen. Und ab 6. Juli fährt der Katamaran
dann im Stundentakt für die, für die er eigentlich da ist: die Fahrgäste, für
die der Bodensee nun nicht mehr trennendes, sondern verbindendes Element ist.
(Katamaran-Reederei
Bodensee v. 19.05.05)