Per
Zeitungsanzeige hat die Katamaran-Reederei Bodensee die Berufsfischer
aufgefordert, die Sicherheitsausrüstung für ihre Fischerboote abzuholen. Die
Fischer kontern: In den angegebenen Zeiträumen hätten sie keine Zeit.
Ohnehin habe die Anzeige nur rein informativen Charakter und keine
Rechtsrelevanz.
"Warum
hält sich die Reederei nicht an die Vereinbarung?", fragt Andreas Geiger,
Sprecher der rund 170 Berufsfischer am See. In einem Gespräch am 15. April habe
die Reederei zugesagt, "die Adressen aller im Bereich des Fährkorridors tätigen
Berufsfischer (...) unverzüglich bei der Fischereiaufsicht abzufragen. Sodann
schreiben Sie unverzüglich diese Fischer an und übersenden als
Ausstattungsangebot für alle Boote der Fischer ein technisches Datenblatt über
den Radarröhrenreflektor, die vorgesehenen Halterungen und die möglichen
Zwischenstücke, die von der Reederei zur Verfügung gestellt werden",
zitiert Geiger aus dem Protokoll. Nichts dergleichen sei geschehen, kritisiert
Geiger. Vielmehr habe die Reederei jetzt die Zeitungsanzeige geschaltet.
"In den angegebenen Zeiträumen bin ich auf dem See oder in der Fischküche,
kann also nichts abholen."
Rainer
Schöttle, Geschäftsführer der Katamaran-Reederei Bodensee, verteidigt sein
Vorgehen, das er mit dem Landratsamt Konstanz abgestimmt habe. "Die österreichischen
und die Schweizer Berufsfischer haben wir angeschrieben. Auf die Adressenliste
der deutschen Berufsfischer habe ich drei Wochen lang gewartet." Weil der
Reederei die Zeit davon laufe, habe man sich für die Zeitungsanzeige
entschieden. Darin sei auch eine Telefonnummer für den Fall angegeben, dass die
Berufsfischer ihre Ausrüstung nicht zu den angegebenen Zeiten abholen könnten.
Schöttle: "Wir warten jetzt ab." Er sei sich darüber im Klaren,
dass er auf diesem Weg möglicherweise nicht alle Berufsfischer erreiche.
"Doch was soll ich tun?" Geiger kontert: "Man hätte das Ganze
bereits im Winter über die Bühne bekommen können. Im April ist die Reederei
endlich in die Puschen gekommen. Jetzt soll das alles hoppla hopp gehen. "
(Schwäbische
Zeitung v. 02.06.05)