Katamarane heißen „ Constanze “ und „Fridolin“

Das Geheimnis ist gelüftet: Die beiden neuen Katamarane, die ab 6. Juli 2005 Konstanz und Friedrichshafen über den Bodensee verbinden, heißen Constanze und „Fridolin“. Am Freitag, 1. Juli um 18 Uhr tauften die Bodensee-Weinprinzessin Angela Kreml und die Bodensee-Apfelkönigin Christina Kurz die beiden Schiffe. „Taufpate“ war Ulrich Müller, der als baden-württembergischer Verkehrsminister und späterer Staatsminister maßgeblich zur Verwirklichung der neuen Schiffsverbindung beigetragen hat.

Die Taufe fand in der Mitte zwischen den beiden Städten auf hoher See statt. Rund 700 geladene Gäste waren Zeuge der Feier, die im Hafen Friedrichshafen ihre Fortsetzung fand. Die Gäste, darunter auch Staatssekretär Rudolf Köberle vom baden-württembergischen Verkehrsministerium und der ehemalige Verkehrsminister Ulrich Müller, waren beeindruckt von der eleganten Erscheinung der beiden neuen Schiffe. Die Festredner zeigten sich überzeugt, dass die neue Verbindung eine Bereicherung für die gesamte Bodensee-Region werden wird.

Eine „Aufwertung nicht nur der Urlaubsregion, sondern auch der Wirtschaftsregion Bodensee“ sieht Verkehrsstaatssekretär Rudolf Köberle in der neuen Verbindung. Die Katamarane stellten „ein weiteres touristisches Wahrzeichen und einen wichtigen Baustein für den öffentlichen Nahverkehr“ dar. Und Taufpate Ulrich Müller freute sich, dass damit „eine Lücke im öffentlichen Verkehr am See geschlossen“ wird. Müller lobte zudem die „außergewöhnliche Ästhetik und Ausstrahlung“ der beiden Schiffe.

Ein „neues Mobilitätszeitalter“ kündigte der Konstanzer Oberbürgermeister Horst Frank an und machte noch einmal deutlich, wie sehr die beiden so unterschiedlichen Städte von ihrer neuen Verbindung profitieren können. Sein Friedrichshafener Amtskollege Josef Büchelmeier pries neben der Verbindung an sich auch die neuen Schiffe: der Katamaran sei nicht nur das modernste, sondern auch das sicherste Schiff auf dem See.

Mit einem zweitägigen Startfest für die Bevölkerung am Samstag und Sonntag 2./3. Juli nimmt die Eröffnungsfeier ihren Fortgang. In Friedrichshafen und Konstanz gibt es dabei neben einem bunten Rahmenprogramm die Möglichkeit, auf Rundfahrten die Katamarane kennen zu lernen. Am 4. Juli gehen die beiden Doppelrumpfschiffe dann auf „SeeTournee“ und begrüßen dabei die Städte und Gemeinden am See. Am 5. Juli wird Bundespräsident Horst Köhler die Verbindung offiziell einweihen. Ab Mittwoch, 6. Juli verkehren die Katamarane dann im Stundentakt zwischen Friedrichshafen und Konstanz.

(Katamaran-Reederei Bodensee c. 02.07.05) 


Beifall für "Constanze" Buh-Rufe für "Fridolin"

Gestern Abend Katamaran-Taufe auf dem Bodensee vor Hagnau: An den Namen scheiden sich die Geister

Es geht eben manchmal länger als geplant - und zufrieden sind dann doch nicht alle. So geschehen gestern bei der Taufe der beiden neuen Bodensee-Katamarane auf dem Bodensee vor Hagnau - auf halber Strecke zwischen Friedrichshafen und Konstanz. Zwar ist die Freude über die beiden Schiffe groß. Doch an den Namen scheiden sich die Geister - und zwar ebenfalls auf der Mitte des Sees. Während die Konstanzer über ihre "Constanze" - so heißt eines der beiden Schiffe - hoch erfreut sind, gab's bei der um über eine Stunde verspäteten Taufzeremonie sogar Buh-Rufe, als der Name des Schiffes enthüllt wurde, mit dem sich die Friedrichshafener identifizieren sollen: "Fridolin" - und das nicht einmal mit "ie". Eine streng geheim tagende Kommission der Katamaran-Reederei hatte die beiden Namen aus etwa 6000 Vorschlägen ausgesucht. Ob an dem Namen noch was zu ändern gewesen wäre, wenn die Namen nicht gar so streng geheim gehalten worden wären? "Dann bauen wir halt noch ein neues Schiff und schreiben drauf, was uns gefällt", meinte Friedrichshafens Oberbürgermeister Josef Büchelmeier.

Der Verlauf der Tauffeier war in gewissem Sinne symptomatisch für das Zustandekommen und die lange Entstehungsgeschichte der neuen Städteverbindung übers Wasser. Zuvor hatte den Schiffen heftiger Wind entgegen geblasen - ganz wie noch vor einigen Jahren, als es heftige Widerstände gegen das Projekt gab. Wolkenverhangen war der Himmel, der erst kurz vor der Tauffeier aufklarte. Im Gegensatz zu den Proteststürmen während der über zehnjährigen Entstehungszeit waren die meteorologischen Winde gestern nicht verantwortlich für die Verzögerung der Tauffeier. Vielmehr waren es die vielen Gäste. Denn die Friedrichshafener Gäste wurden mit zwei kleineren Schiffen nach Hagnau gebracht, mussten dort aussteigen, um später auf die "Tabor" umzusteigen. Das dauerte - wie eben die ganze Katamarangeschichte. Erst nachdem die Gäste zahlreiche Reden hinter sich gebracht hatten, kam's endlich zur Tauffeier.

Zwischenzeitlich hatte sich der rauhe Bodensee beruhigt (schon wieder eine Parallele zur langen Katamarangeschichte), so dass sich die beiden neuen Schiffe doch noch der "Tabor" nähern konnten und die Bodensee-Weinprinzessin Andrea Kreml aus Hagnau und Apfelkönigin Christina Kurz die sorgsam in Säckchen verpackten Sektflaschen (um Scherben im See zu verhindern) an den Rümpfen zerschmettern lassen konnten. Was lange währte, klappte dann doch noch - auch wenn nicht alle zufrieden waren.

(Südkurier v. 02.07.05)

 

Ein Hoch auf " Constanze " und "Fridolin"

PLANQUADRAT 2478 - " Constanze " und "Fridolin" verbinden künftig Friedrichshafen und Konstanz. Getauft wurden die beiden Katamarane gestern in einer feierlichen Zeremonie im Planquadrat 2478 - genau in der Mitte zwischen den beiden Bodenseestädten.

Das, was die beiden Katamarane nicht sollen, haben sie gestern getan: " Constanze " und "Fridolin" haben für Wellen gesorgt. Nicht im wörtlichen, sondern im übertragenen Sinn: 750 geladene Gäste waren zur Taufe der Schnellboote gekommen. Erstere waren mächtig gespannt - der Reederei war es gelungen, die beiden Namen bis zur feierlichen Taufe geheim zu halten.

"Ich habe schon schlechtere Tage erlebt", sagte Ex-Minister Ulrich Müller, ganz Schwabe, auf der Fahrt nach Hagnau, wo die Gäste an Bord der "Tabor" gingen - von dort konnten sie kurz darauf die Taufzeremonie verfolgen. Auf Hochdeutsch lässt sich die Befindlichkeit Müllers mit "Mir geht's prima" übersetzen. Ein Satz, der nicht weiter verwundert: Der einstige baden-württembergische Verkehrsminister, geistiger Vater der Katamarane, sah sein Projekt nach Jahren des Kampfes endlich verwirklicht.

"In kurzer Zeit ist eine Vision Wirklichkeit geworden", freute sich Kuno Werner, einer der beiden Geschäftsführer der Katamaran-Reederei Bodensee. Sein Kollege Rainer Schöttle verglich das Katamaran-Projekt mit einer Bergtour. Anstrengende Zeiten hätten die Schnellboot-Befürworter hinter sich. Schöttle: "Heute feiern wir den Eintrag ins Gipfelbuch."

Zusammenwachsen am See

Der Friedrichshafener Oberbürgermeister Josef Büchelmeier lobte in seiner Rede die beiden modernen Katamarane, die "einen Meilenstein in der Geschichte des Bodensees bedeuten". Habe man zu Zeiten der Dampfschifffahrt dreieinhalb Stunden für die Fahrt über den See gebraucht, sei dies heute Dank der Schnellboote in 46 Minuten möglich. "Es sind Schiffe, wie sie der Bodensee noch nie gesehen hat und wie er hoffentlich noch viele zu sehen bekommt." Die Katamarane seien "ein Symbol für das Zusammenwachsen der Städte und Menschen über den See".

Horst Frank, Oberbürgermeister von Konstanz, erklärte die Bedeutung des Worts "Katamaran" und wies auf dessen lange Tradition hin. Das Wort komme aus dem Tamilischen und bedeute "Zusammengebundene Baumstämme". Mit solchen freilich lasse sich der Bodensee heute nicht überqueren - eine moderne Variante sei gebaut worden. "Ich hoffe, dass die Angebote in beiden Städten aufgenommen werden. Sie sind eine Chance für die Region. Damit setzen wir ein starkes Zeichen in Europa."

Gleich drei Taufpaten hatten die Katamarane: Ulrich Müller, Weinprinzessin Angela Kreml und Apfelkönigin Christina Kurz. Müller leitete die Zeremonie an Bord der "Tabor". Angela Kreml fungierte als Patin für " Constanze ", Christina Kurz für "Fridolin". Nachdem ein katholischer und ein evangelischer Geistlicher den Segen für die beiden erteilt hatte, ging's nach Friedrichshafen - zum Feiern.}

Feiern rund um die Schnellboote

Mit Hafenfesten und vielen Attraktionen werden die Katamarane heute und morgen in Friedrichshafen und in Konstanz gefeiert. Startschuss ist heute um 10.02 Uhr. Dann ist die Jungfernfahrt der beiden Schiffe. Sie werden auf der jeweils anderen Seeseite mit Wasserfontänen und Böllerschüssen empfangen. Im Anschluss daran kann man die Katamarane besichtigen oder auch auf ihnen fahren. Höhepunkt des Hafenfestes in Friedrichshafen sind am Samstag um 11 Uhr das Drachenboottreffen, der Jugend-Aktionstag und das Antoniusplatzfest mit Modenschau und Spielen. Für Kinder öffnet sich am Sonntag um 14 Uhr der Vorhang der Puppenbühne. In Konstanz gibt es unter anderem um 14.30 Uhr eine Begegnung des Schaufelraddampfers "Hohentwiel" mit dem Katamaran. Am Sonntag steht um 14 Uhr die Schiffsparade des Katamarans mit verschiedenen Dampfschiffen auf dem Programm, um 16 Uhr steigt das "1. Konstanzer Kellnerrennen". In beiden Städten gibt es Kinderbetreuung und weitere Attraktionen für die jungen Festbesucher.

Am Montag, 4. Juli, gehen die beiden Katamarane auf "SeeTournee": Sie fahren verschiedene Gemeinden und Städte am See an.

Bundespräsident Horst Köhler fährt am 5. Juli Katamaran.

Am Mittwoch, 6. Juli, beginnt der reguläre Betrieb für die Katamarane. Dann sind sie im Stundentakt auf dem See unterwegs

(Schwäbische Zeitung v. 02.07.05)

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