Seit
zwei Wochen verbindet der Katamaran Friedrichshafen und Konstanz. Fast hat man
sich an den Anblick des durchaus auch umstrittenen Schnellbootes gewöhnt.
Wirbel gab es unter anderem um die prognostizierten Fahrgastzahlen. Doch die
echten Zahlen sind laut Pressesprecher der Katamaran-Reederei, Sebastian Dix,
mit bislang 18.500 Menschen sogar besser.
"Von
6. Juli bis einschließlich vergangenen Sonntag sind ungefähr 18 500 Leute
mit dem Katamaran gefahren", sagt Sebastian Dix. Warum dabei am Samstag, 9.
Juli, mit 2389 Passagieren am meisten los war, erklärt sich der Pressesprecher
so: "Das erste Wochenende, an dem wir gefahren sind, war natürlich sehr
spannend für die Leute." Bei aller Begeisterung für die Zahlen der ersten
Tage dürfe man sich jetzt keinesfalls zurücklehnen. Sebastian Dix weiß:
"Da gibt es zum einen den Neugier-Effekt, zum anderen lockt gerade die
Urlaubszeit viele Menschen an den Bodensee" -- und sicher auch an Bord der
Katamarane. Wie die Zahlen im Herbst aussehen, wenn der Nebel langsam über den
See kriecht und es an manchen Tagen draußen so richtig ungemütlich wird, kann
noch niemand sagen. Doch der Reederei-Sprecher ahnt: "Dann werden wir den
Tagesschnitt von 1200 Fahrgästen sicher nicht erreichen."
Sorgen
macht sich Sebastian Dix deshalb keine, eine neue Verbindung brauche Zeit, um
sich in den Köpfen der Menschen festzusetzen. "Es muss erst klar sein, was
das neue Angebot bedeutet. Die Leute müssen es realisieren." Das betrifft
unter anderem die Pendler. Bisher befördern die Schnellboote zwischen 10 und 18
Uhr am meisten Fahrgäste. Besonders gefragt: der Katamaran, der um 10.02 Uhr in
Friedrichshafen ablegt. Früh morgens sieht es schlechter aus: "Da steigen
zwischen zehn und 50 Leute zu", erzählt Pressesprecher Dix. Unter anderem
nutzten die Mitarbeiter der Sparkasse Bodensee die Verbindung, man hoffe aber für
die Zukunft auf weitere Berufstätige, die mit dem Katamaran zu ihrer
Arbeitsstelle fahren.
Sonderfahrten
zum Seenachtsfest
Ähnlich
mau sah es während der Sonderfahrten am späten Abend aus, die am vergangenen
Wochenende extra für das Seehasenfest eingerichtet worden sind. "Da
blieben die Zahlen hinter unseren Erwartungen zurück", sagt Sebastian Dix.
Mit 40 bis 60 Gästen pro Fahrt sei der Samstag zwar nicht schlecht gewesen, am
Freitag und Sonntag aber hätten nur wenige eine späte Fahrkarte gelöst.
Allerdings sei das Angebot sehr kurzfristig vorbereitet und relativ spät
kommuniziert worden. Das soll bei der nächsten Sonderaktion, wenn der Katamaran
seinen Fahrplan während des Kulturufers in Friedrichshafen und zum
Seenachtsfest in Konstanz ausdehnt, bereits anders laufen. Im Moment befinde man
sich einfach noch in der Startphase, sagt der Pressesprecher der
Katamaran-Reederei: "Die wird zwischen drei und fünf Jahre dauern und erst
dann wird man sehen, wie es läuft."
18.500
Fahrgäste steigen zu
Von Mittwoch, 6. Juli, bis Sonntag, 10. Juli, haben 7128 Leute den Katamaran genutzt, um von Friedrichshafen nach Konstanz oder umgekehrt zu fahren. Mit 2389 Fahrgästen war der Samstag, 9. Juli, bislang der erfolgreichste Tag für die Katamaran-Reederei. In der zweiten Woche, vom 11. bis 17. Juli, nutzten 11 451 Menschen eines der beiden Schnellboote. Stärkster Tag in diesem Zeitraum: Mittwoch, 13. Juli, mit 2194 Fahrgästen. Insgesamt sind 18 500 Menschen in den ersten beiden Wochen auf den Katamaran gestiegen. Lege man den prognostizierten Tagesschnitt von 1200 Fahrgästen zugrunde, könne man zufrieden sein, sagt der Pressesprecher der Katamaran-Reederei, Sebastian Dix. "Nur an zwei Tagen haben wir dieses Ziel nicht erreicht." Allerdings sei abzuwarten, wie sich die Fahrgastzahlen im Herbst entwickelten
(Schwäbische
Zeitung v. 21.07.05)