Der dritte Katamaran kommt

Friedrichshafen und Konstanz wollen weiteres Schiff bauen lassen - Auch touristische Nutzung geplant

Die beiden Katamaran-Städte Konstanz und Friedrichshafen wollen einen dritten Katamaran anschaffen. Damit soll die Schnellboot-Linie zuverlässiger betrieben und für den Tourismus attraktiver gemacht werden.

Wie aus kommunalen Gremien in beiden Städten verlautet, seien sich Aufsichtsgremien und Katamaran-Rederei sowie die Bodensee-Schiffsbetriebe einig, den Booten "Fridolin" und " Constanze " ein Brüderchen oder Schwesterchen zu bescheren.

Seit Frühjahr des vergangenen Jahres betreiben die beiden Städte die Schnellbootlinie als öffentlichen Nahverkehr. Das Land Baden-Württemberg hat die Schiffslinie als "Nahverkehr" mitfinanziert. Der dritte Katamaran soll den Linienverkehr zwischen beiden Städten technisch noch zuverlässiger machen.

Darüber hinaus aber wollen die Bodensee-Schiffsbetriebe als Tochterunternehmen der Stadtwerke Konstanz auch die Vermarktung der Katamarane als touristische Attraktion betreiben. Das war bisher wegen der Pflicht zum Linienverkehr mit zwei Booten nicht möglich. Nach Äußerungen aus den Gremien soll offenbar die Bodan-Werft Kressbronn das dritte, etwa zwei Millionen Euro teure Boot bauen und der Katamaran-Reederei in einem leasing-ähnlichen Modell überlassen.

Die Projektbetreiber erwarten, wie interne Rechnungen darlegen, angesichts der bisherigen sehr guten Beförderungszahlen einen maximalen Defizitausgleich von 170000 Euro, halten aber auch eine positive "schwarze Null" für möglich. Das finanzielle Risiko wird jedenfalls als gering eingestuft, denn der bisherige Betrieb der Linie sei ein großer Erfolg.

In den Jahren der Planung war der Bodensee-Katamaran sehr umstritten: Umweltschützer befürchteten negative Folgen für Flora und Fauna und wiesen auf den hohen Treibstoffverbrauch der Boote hin. Fischer sorgten sich um ihre Fanggründe und um die Sicherheit der Boote. Auch Segler warnten vor dem Schnellboot. Das angerufene Verwaltungsgericht verlangte technische Verbesserungen, bestätigte aber die wasserrechtliche Genehmigung des Landratsamts Konstanz.

In Friedrichshafen sind inzwischen die nötigen Zustimmungen erfolgt, in Konstanz gab gestern der Aufsichtsrat der Stadtwerke seine Zustimmung zum Bau.

(Tobias Engelsing/Südkurier v. 17.03.06)

 

Stadtwerke Konstanz : Aufsichtsrat empfiehlt dritten Katamaran

"Um die Verfügbarkeit der Katamarane weiter zu verbessern", empfehlen die Geschäftsführung der Stadtwerke Konstanz und die Katamaran-Reederei den Einsatz eines dritten Katamarans. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Beirat der Katamaran-Reederei am Montag dem Vorschlag des Stadtwerke-Aufsichtsrats (AR) zustimmt, ist sehr groß.

Die Rahmenbedingungen für den Einsatz eines dritten Katamarans, über die in der AR-Sondersitzung gesprochen worden ist, wollte eine Sprecherin gestern nicht konkretisieren. Nur so viel: Auch in Friedrichshafen sei der Einsatz eines dritten Katamarans positiv beurteilt worden. Vorsitzender des Beirats ist der Friedrichshafener Oberbürgermeister Josef Büchelmeier. Auch der Friedrichshafener Bürgermeister Peter Hauswald und Peter Turkowski, Geschäftsführer der Technischen Werke Friedrichshafen (TWF), gehören dem Gremium an. Die TWF und die Stadtwerke Konstanz bilden jeweils zur Hälfte die Katamaran-Reederei. In der Vergangenheit wurden teils Busse eingesetzt, wenn einer der Katamarane eine Panne hatte oder auf der Werft war.

(Schwäbische Zeitung v. 17.03.06)

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