"Schiff
entern!" So hat gestern das Kommando für 14 Kinder gelautet, die beim
Projekt "Kleine Piraten auf großer Fahrt" des Kindergartens
Allmannsweiler ihre Krummsäbel schleifen durften. Nachmittags stachen sie mit
der Lädine "St. Jodok" am Immenstaader Landungssteg in See .
"Schiff
ahoi", "Schiff entern" und "setzt die Segel" - das A
und O im Piratenwortschatz, das jeder, der diplomierter Pirat werden will,
beherrschen sollte. Die beiden Erzieherinnen des Kindergartens Allmannsweiler,
Sandra Göpper und Viktoria Michelsohn, unterhalten sich seit dem 19. Mai mit
ihren Nachwuchsseeräubern im Seemannsjargon.
Als
Erstes gründeten sie eine richtige Piratencrew mit 14 furchteinflößenden Seewölfen.
Selbstverständlich braucht jede anständige Mannschaft auch einen anständigen
Namen, also haben sie sich "Die starken Piraten" genannt, um die
reichen Pfeffersäcke Respekt zu lehren. "Und es gab eine Piratentaufe, bei
der sich jeder einen Grauen erregenden Namen aussuchen durfte wie Pirat
Steinhart", erinnert sich Viktoria Michelsohn. Ein Piratenvertrag durfte
natürlich auch nicht fehlen - "jeder hat unterschrieben", lacht
Sandra Göpper.
Um
eines Sir Francis Drake würdig zu sein, mussten die Kinder vieles lernen: als
Pirat zu essen - "gesalzenes Räucherfleisch und Seezwieback", so
Kapitän Sandra Göpper, oder Ausdauer zeigen - "mit Wettrennen und
Tauziehen", erzählt Hilfskapitän Viktoria Michelsohn.
Als
Vorbereitung auf die große Seefahrt mussten sie gestern Vormittag einen Schatz
suchen. Und tatsächlich: Sie haben eine Truhe ausgebuddelt, die vor
Jahrhunderten im Sandkasten ihres Kindergartens vergraben worden war. "Im
Inneren befand sich der Schatz - Gummibärchen und Schokitaler", offenbart
Sandra Göpper.
(Schwäbische
Zeitung v. 16.07.04)