Mitglieder des Lädinenvereins
optimistisch - Gute Erfahrung mit Verpachtung
Alles in allem blickt der Lädinenverein
Immenstaad optimistisch in die Zukunft: Die Zahl der Mitglieder wächst stetig
(16 Neuzugänge), die Beliebtheit der Lädine hält bei Touristen sowie
Einheimischen gleichermaßen an, die Finanzen scheinen dank des neuen
Finanzierungskonzepts und des Engagements der Gemeinde, des Pächters, der
Tourismusgemeinschaft, des HGV und nicht zuletzt der aktiven Vereinsmitglieder für
die nähere Zukunft gesichert.
Markus Weber, seit einem Jahr Vorsitzender des
Lädinenvereins, richtete den Blick bei der Hauptversammlung im Immenstaader
Rathauskeller sowohl zurück als auch nach vorn. Das vergangene Jahr sei ein
sehr turbulentes gewesen, nicht nur weil der Verein erstmals mit einem
gewerblichen Pächter und anfangs nur "auf Probe" zusammen gearbeitet
habe. Das Konzept, so Weber, erwies sich als tragfähig: Der Verein ist
weiterhin Eigner des Schiffes, dessen Wert derzeit bei rund 206000 Euro liegt,
und ist für dessen Instandhaltung zuständig. Der Betreiber, Michael Trefs,
pachtet das Schiff und ist für dessen Betrieb, Werbung, Diensteinteilung,
Fahrpläne, Sicherheit und Versicherung zuständig. Nach anfänglichen Überschneidungen
seien die Aufgaben nun klar verteilt. "Bisher haben wir nur das Schiff
betrieben, jetzt können wir auch mal etwas für uns tun", stellte Markus
Weber in Aussicht.
Weber verwies auf den Jahresplan, der Ausflüge
nach Kreuzlingen, Romanshorn oder Bregenz auf dem Wasserweg vorsieht (der SÜDKURIER
berichtete).
Das Hauptproblem zu Beginn der Saison 2004 war
die geringe Zahl der Schiffsführer, im Juni gab es acht neue: die Basis für
einen regelmäßigen Fahrplan ohne Überlastung der Schiffsführer war gelegt.
491 Fahrten wurden angeboten, davon 347 Rund-, 57 Charter- sowie 23 Sonder- und
Brunchfahrten. 7500 Passagiere erlebten die Lädine auf dem Wasser, ein leichter
Anstieg zu den Vorjahren.
Mehr Passagiere auf der einen Seite, eine stärkere
Abnutzung des Schiffes auf der anderen: Dank der fleißigen Vereinsmitglieder,
die in den kommenden Tagen bis zum Saisonstart noch auf dem Schiff schrauben,
schleifen und lackieren, wird die Lädine pünktlich auf Vordermann gebracht.
Doch die ab 1. Januar 2006 geltende
Rheinschifffahrtsuntersuchungsordnung wirft schon jetzt ihren langen Schatten:
erhebliche und mit Kosten verbundene Nachrüstungen stehen für viele
Passagierschiffe an. So ist schon jetzt wahrscheinlich, dass die Landrevision
der Lädine im Winter 2006/2007 ein dicker Brocken wird und die Gemeinde gefragt
ist.
Karin Bank, die Bürgermeister Jürgen
Beisswenger vertrat, sagte: "Wir werben mit der Lädine, also muss die
Gemeinde auch etwas dafür tun", ohne konkrete Zusagen zu machen.
(Südkurier
v. 18.04.05)