Bis ins vorige
Jahrhundert transportierten Lastsegelschiffe Salz, Leinen, Holz, Korn und
Sandstein über den Bodensee. Am kommenden Wochenende läuft ein Schiff aus
jener Zeit den Rorschacher Hafen an.
Die Lädine «St. Jodok»
ist der Nachbau eines typischen Lastsegelschiffs, wie sie vom 15. bis ins 20.
Jahrhundert auf dem Bodensee gebräuchlich waren. Ihre hauptsächlichen Frachten
waren Salz, Leinen, Holz, Korn und nicht zuletzt der Sandstein, der in den
Sandsteinbrüchen Rorschachs abgebaut wurde. Nachdem die Eisenbahn den
Frachtverkehr über den See entbehrlich gemacht hatte, verschwanden diese
imposanten Schiffe vollkommen. Die letzte Lädine wurde im Jahr 1952 zu
Brennholz verarbeitet. Um 500 Jahre Schifffahrtsgeschichte nicht in
Vergessenheit geraten zu lassen, hat sich in Immenstaad ein internationaler
Verein gegründet, der sich um die Fortsetzung dieser Tradition bemüht. Zu
diesem Zweck hat der Verein ein solches Lastsegelschiff nachgebaut. Der Verein
betreibt das Schiff zu Rundfahrten und Charterfahrten. Diese finden in der Regel
ab den Häfen Immenstaad, Meersburg, Überlingen und Langenargen statt. Daneben
finden Besuche in verschiedenen anderen Häfen zu besonderen Anlässen statt,
wie dies am kommenden Wochenende mit dem Sandskulpturenwettbewerb in Rorschach
gegeben ist. Am 20. August besucht daher die Lädine «St. Jodok» aus
Immenstaad den Hafen Rorschach. Von 11 bis 16 Uhr werden einstündige
Rundfahrten unter Segel angeboten. Der Fahrpreis beträgt 15 Franken (Kinder von
6 bis 16 bezahlen 7 Franken). Für die schweizerischen Mitglieder des Lädinenvereins
ist die Fahrt frei. Der Lädinenverein lädt alle Interessierten herzlich ein,
an einer Fahrt teilzunehmen oder sich auch nur das Schiff zeigen und erklären
zu lassen.
(St. Galler
Tagblatt v. 16.08.05)