„Leinen los“ hieß es dann auch bald, und dann wurden die Segel gehisst in Richtung Schweizer Ufer. Kaum merkbar glitt der Lastensegler über den See, der in dieser Form schon vor 1000 Jahren hier den Handelsweg sicherte. Bis dann 1952 der letzte seiner Art die Segel strich, weil die Eisenbahn den Seefahrern die Arbeit abnahm. Am Kippenhorn wurde vor gut 20 Jahren ein solch alter Segler am Grund des Sees entdeckt und nachgebaut zur heute so beliebten Lädine. „Es ist halt wie mit dem Porsche‘“, waren sich alle einig, „vor 30 Jahren hat noch keiner an diese alten Traktoren gedacht“.
Dafür heute umso mehr. Sie pflegen ihre alten Traktoren und halten sie am Leben und ehren die Technik mit der vor vielen Jahren alles begann. Auf Ausflügen präsentieren sie ihre ratternden Schätze mit Stolz und pflegen die Gemeinschaft auf Touren durch die ganze Region. Am Montag hatte Josef Meschenmoser zur Lädinenfahrt gerufen, und über 50 von ihnen haben teilgenommen, haben sich das Viertele schmecken lassen oder das kühle Bier, haben Lieder gesungen und sind dem Sonnenuntergang entgegen gesegelt. Das genoss die ganze Mannschaft, und das große Dankeschön galt Josef Hanschur und seiner Frau Monika, die alle wieder sicher ans Ufer zurückbrachten.
(Schwäbische Zeitung v.
29.08.12)