Neuer Vorstand, neue Projekte: Lädinenverein setzt die Segel

Neuer Vorstand, neuer Pächter, neue Seemannskluft: im Lädinenverein herrscht Aufbruchstimmung. Gerade mal ein halbes Jahr ist der Vorstand des Immenstaader Vereins im Amt. Bei der Mitgliederversammlung im Ratskeller konnte er bereits eine beachtliche Liste an Entscheidungen und Projekten vorlegen.

Christophe Schneider ist im Oktober in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zum Vorsitzenden gewählt worden. Ihm zur Seite stehen Schriftführerin Monique Brunel-Schneider und Kassier Ottmar Fischer, beide sind im Amt geblieben. Als Kassenprüferin rückt statt Heidi Göhle Gabi Vogt nach. Im März war der Mast der Lädine gestellt und der Lastensegler an den Pächter übergeben worden.

Auch wenn der Saisonauftakt an Ostern wetterbedingt ins Wasser fiel, lässt sich der Verein nicht entmutigen und präsentiert einen vollen Jahreskalender. Um den Vorschriften zu entsprechen, mussten auf der Lädine Sicherheitsmaßnahmen erfüllt werden – vor allem im Bereich des Brandschutzes.

Die neuen Seemannshemden und Halstücher für das Schiffspersonal führte Christophe Schneider bei der Versammlung gleich selbst vor. Die Zahl der Mitglieder sei etwas zurückgegangen, auf 123 auf deutscher Seite und elf in der Schweiz. Auch hier bestehe Handlungsbedarf, so der Vorsitzende.

Inzwischen habe der Gemeinderat den jährlichen Zuschuss von 5000 Euro genehmigt, die Lädine sei „ein wichtiges Aushängeschild und Alleinstellungsmerkmal für die Gemeinde“ bleibe, so Bürgermeister Jürgen Beisswenger.

Ausbildungsprogramm für Nachwuchskapitäne

Neu seit Januar ist auch der Pächter der Lädine: CAP-Geschäftsführer Heiner Bauer stellte die CAP IntegrationsgGmbH als neuen Pächter vor. Seit zehn Jahren betreibt das integrative Unternehmen die barrierefreie Freizeitanlage CAP Rotach in Friedrichshafen. Bauer betonte, dass CAP Rotach als gemeinnütziger Bildungsträger nicht gewinnorientiert arbeite, sondern nur kostendeckend. Jürgen Halbhuber, Segler seit seiner Jugend, leitet bislang die Akquisition bei CAP Rotach und wird künftig auch dem Projekt Lädine voranstehen.

Halbhuber ergänzte, dass die Preise für Lädinenfahrten wieder auf das Niveau von 2010 reduziert wurden. Man suche den Kontakt zu Schulen, um die Lädine als Unterrichtsprojekt anzubieten. „In diesem Projekt stecken so viele Jahre Engagement. Finden Sie wieder den Weg zu uns auf die Lädine“, appellierte Bauer an die Mitglieder und erinnerte sie an ihre Freifahrten.

Ein Großteil der alten Schiffsführer nehme den Dienst auf der Lädine wieder auf. Dennoch habe man ein neues Ausbildungsprogramm aufgelegt, zu dem Inhaber des kleinen Bodenseepatents jetzt noch quer einsteigen könnten. Auch Schiffsknechte würden für den Sommer noch gesucht.

Nachdem in Konstanz das Lädinenbauprojekt für das Konzilfest 2014 aus Kostengründen gestrichen worden sei, habe das Festkomittee jetzt den Lädinenverein gebeten, sich mit seinem Schiff am Jubiläum zu beteiligen. Diese Gelegenheit wolle man gerne nutzen, waren sich Pächter und Vorstand einig.

(Heidi Keller/Schwäbische Zeitung v. 08.04.13)

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