«Das Dampfschiff ist wirklich hoffnungslos zerstört»

Weiterhin unklar ist, ob der Brandfall von Stein am Rhein mit den Ereignissen in Büsingen und Schaffhausen in Zusammenhang steht. Das betroffene Dampfschiff kann nicht mehr repariert werden.

Wie die Schaffhauser Polizei gestern bekräftigte, geht man auch beim jüngsten Bootsbrand, bei dem am frühen Sonntagmorgen ein Dampfschiff im Hafen von Stein am Rhein zerstört wurde, von Brandstiftung aus. Noch nicht geklärt ist, ob ein Zusammenhang mit den Bränden der letzten Wochen in Büsingen und jüngst auch auf Stadtgebiet besteht. «Nicht ausgeschlossen werden kann zum jetzigen Zeitpunkt eine Nachahmungstat», sagt Polizeisprecher Patrick Caprez. Nachdem die Polizei die Bevölkerung dazu aufgefordert hat, Beobachtungen, die im Zusammenhang mit dem Brand stehen könnten, zu melden, gehen laufend Hinweise aus der Bevölkerung ein: «Diesen gehen wir jetzt minutiös nach», sagt Caprez. In Stein am Rhein wurden Maßnahmen ergriffen: Der personelle Aufwand wird in Zusammenarbeit mit der Steiner Stadtpolizei angepasst, sprich: Es dürfte mehr Patrouillen geben.

Derweil liegt das von den Flammen zerstörte Dampfschiff noch im Hafen von Stein am Rhein. Fast wäre das Holzschiff den Flammen entgangen: Der in Stein wohnhafte Erbauer und Besitzer hätte das Schiff gestern Montag für die Wintermonate aus dem Wasser nehmen wollen. Jetzt wird es keine weitere Reise auf Rhein oder See mehr geben: Die nächste Station für das Mahagoniboot ist nicht die Werft, sondern der Schrotthändler: «Das Dampfschiff ist wirklich hoffnungslos zerstört», sagt der Besitzer, der das Schiff in unfertigem Zustand von einem früheren Besitzer übernommen und in zwei Jahren fertig gebaut hat. Zwar verfügt der Mann über eine Versicherung, «doch damit ist nicht einmal das Material gedeckt.» Die Entsorgungskosten für das ausgebrannte Boot muss er auch aus der eigenen Tasche aufbringen. Ob der passionierte Freizeitkapitän künftig mit einem anderen Boot auf dem Rhein unterwegs sein wird, weiß er noch nicht: «Da bin ich noch hin und her gerissen.»

(Robin Blanck/Schaffhauser Nachrichten v. 05.10.10)

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