"Leise, sauber, Zukunft", unter diesem Slogan präsentiert das SolarSchiff-Netzwerk aus Radolfzell gemeinsam mit dem Global Nature Fund auf der Interboot aktuelle Anwendungsbeispiele der Solarschifffahrt. Ziel des vom GNF koordinierten Netzwerks ist die Förderung des Einsatzes von Solarenergie in der Schifffahrt.
Die Endlichkeit der Ressourcen stellte Thomic
Ruschmeyer vom Bundesverband Solare Mobilität (BSM) seinem Plädoyer für die
Notwendigkeit der Solarschifffahrt voran. Nur eine Minderheit habe heute auf dem
Erdball ungehinderten Zugang zu den Ressourcen und sei gleichzeitig Weltmeister
in deren Verschwenden. Dabei sei der Einsatz erneuerbarer Energie heute schon
auch in der Schifffahrt möglich, betonte er vor der Presse.
Vor dem Hintergrund, dass die fossilen
Ressourcen endlich sind und zunehmend teurer würden - die Erdölvorkommen
reichen noch 45, die von Gas noch etwa 60 Jahre -, der Bedarf aber steige, sieht
er eine dringende Notwendigkeit für die Abkehr von fossilen Energien, was vor
allem für den Mobilitätsbereich gelte. "Wenn wir jetzt nicht das Steuer
herumreißen, werden wir Schwierigkeiten bekommen", warnte er.
Auf vielen Gewässern dabei
"Solarschiffe fahren bereits auf
zahlreichen deutschen Gewässern", bemerkt der GNF. Das Spektrum reiche
dabei vom großen Fährschiff bis zum Verleih kleinerer Boote. Solarboote werden
inzwischen auch für die Wasserwacht und Naturkundefahrten eingesetzt. Ein
Beispiel dafür nannte Dr. Heidrun Heidecke vom BUND in Sachsen-Anhalt. Sie
stellte das Koordinierungsprojekt Goitzsche bei Bitterfeld vor, wo der Bund für
Umwelt und Naturschutz ein brachliegendes ehemaliges Braunkohleabbaugelände
einschließlich Wasserflächen aufgekauft hat, zum Naturschutzgebiet entwickelte
und dort mit einem Solarboot unterwegs ist. Durch gemeinsame Aktivitäten aller
Netzwerkpartner will die Stiftung Global Nature Fund das Thema Solarenergie
verstärkt in die Öffentlichkeit rücken, hieß es auf der Interboot. Partner
im Netzwerk sind neben Solarinitiativen, Solarschiffbetreiber und -hersteller,
so der Bundesverband Solare Mobilität, der Kopf Solardesign GmbH und die
SolarWaterWorld AG.
Beitrag zum Klimaschutz
"Mit dem SolarSchiff-Netzwerk bietet der
GNF eine unabhängige Plattform zum Austausch von Erfahrungen verschiedener
Interessengruppen", sagt Geschäftsführer Udo Gattenlöhner. Nachdem sich
die Schifffahrt hervorragend für die Nutzung umweltfreundlicher Solarenergie
eignet, kann die Interboot zur schnellen Verbreitung dieser Technologie
beitragen, hoffen die Initiatoren. Sie heben hervor, dass Solarschiffe durch die
Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen einen direkten Beitrag zum
Klimaschutz leisten, außerdem ermöglichen sie einen lautlosen Betrieb, schonen
die Gewässer und sind deshalb auch für den Einsatz auf sensiblen Wasserflächen
geeignet.
(Schwäbische
Zeitung v. 29.09.05)