Auf der «Untersee-Prinzessin»
fährt sich's wie auf einer Privatjacht. Das Schiff bietet Platz für maximal
zehn Passagiere, die sogar die Verpflegung selbst mitbringen dürfen.
Die
Ausflugsschifffahrt auf dem Untersee erfährt eine Blüte: Nach der «Ermatingen»,
die seit diesem Jahr ihre Runden dreht, nimmt ab 2005 erstmals auch die «Untersee-Prinzessin»
ihren Betrieb auf. Das 1998 vom holländischen Hersteller Pedro Donky erbaute
Schiff gehört dem Steckborner See- und Kantonspolizisten Paul Frei und Daniel
Jungo, einem freischaffenden Experten für berufliche Vorsorge. «Damit haben
wir uns einen Traum erfüllt», erklärt Letzterer bei einem Augenschein im
Kreuzlinger Bootshafen.
Dort ist die «Untersee-Prinzessin»
vertäut, bis ihr endgültiger Liegeplatz beim Steckborner Restaurant Krone zum
Festmachen bereit ist. Neben der Strominstallation seien auch noch Vorrichtungen
für das Tauwerk zu befestigen. «Wegen des starken Westwindes warten wir damit
aber noch bis zum Frühjahr», sagt Jungo. Währenddessen werden am Schiff
Unterhaltsarbeiten durchgeführt - «wir müssen beispielsweise die Reling
streichen». Klein, übersichtlich und familiär präsentiert sich das neue
Ausflugsschiff: Es bietet Platz für maximal zehn Passagiere und ist ihm zufolge
als «Limousinen-Service auf dem Wasser» gedacht. Dabei sollen die bereits
etablierten Schiffsbetreiber nicht konkurrenziert, sondern ergänzt werden: «Wenn
die Höri-Fähre vormittags ab
Steckborn auf die Reichenau fährt, werden wir nachmittags keine zusätzliche
Fahrt anbieten.» Das mit einer Privatjacht vergleichbare Schiff kann nicht nur
für ausgeschriebene Ausflugsfahrten genutzt, sondern auch gechartert werden. «Dabei
besteht die Möglichkeit, Essen und Trinken selbst mitzubringen und den Kühlschrank
gratis zu benutzen», erläutert Daniel Jungo. Seit Herbst 2001 verkehrt die «Untersee-Prinzessin»
in dem Gewässer, nach dem sie benannt ist. Das Occasionsschiff, das ursprünglich
auf dem Genfersee zuhause war, hat zunächst an einer Boje vor dem Berlinger
Seehotel Kronenhof festgemacht. Seit Herbst halten die Reeder Frei und Jungo nun
die Genehmigung für einen Liegeplatz im Steckborner Kursschifffahrtshafen in
den Händen.
Von dort wird die
schwimmende Prinzessin ab 1. März 2005 in See stechen und dabei Kurs auf jede
Destination nehmen, «die eine Wassertiefe von 90 Zentimeter gewährleistet».
Weitere
Informationen im Internet unter www.untersee-prinzessin.ch
«Mein Herz schlägt
für die Berufsschifffahrt», gesteht Daniel Jungo. So hat er sich beim Kauf der
«Untersee Prinzessin» nicht zufällig für das holländische Modell Pedro
Donky entschieden. «Von seiner Form ist es mit einem Schlepper oder einem
Krabbenkutter zu vergleichen», erklärt er. Seine Liebe zur Berufsschifffahrt führt
Jungo nicht selten auf hohe See - als Frachtschiffreisender rund um die Welt.
Es kann nicht
unser Ziel sein, Japaner und Amerikaner für Ferien am Untersee zu gewinnen. Wir
müssen uns auf den deutschen, schweizerischen und österreichischen Markt
konzentrieren und verstärkt in der Westschweiz akquirieren. Damit werden wir
Erfolg haben, wenn wir uns auch über die Grenze hinweg achten und uns
gegenseitig helfen - politisch und wirtschaftlich.
Daniel Jungo
(St. Galler
Tagblatt v. 11.12.04)