Die
neue Fähre der Stadtwerke Konstanz GmbH ist nach rund einem Jahr Bauzeit am
Mittwoch Vormittag in der Bodan-Werft in Kressbronn zu Wasser gelassen worden.
Das Fährschiff „2010“, das Platz für rund 64 PKW und 700 Personen bietet,
wird im Frühjahr 2010 in Dienst gehen.
Um 11:01 Uhr war es soweit: Das neue Flottenmitglied der Stadtwerke Konstanz ist vom Stapel gelaufen und zeigte sich den Zuschauern und Medienvertretern zum ersten Mal im Wasser. Fährschiff „Fritz Arnold“ hatte es die letzten Meter vom Werftschlitten in den See gezogen. Dann präsentierte es sich erstmals auch in seiner vollen Größe. Mit rund 82 Metern ist das neue Fährschiff das zukünftig längste Schiff auf dem Bodensee und damit noch mal zehn Meter länger als sein Schwesterschiff Tábor.
„Der Neubau des Fährschiffs „2010“ ist in der über 80-jährigen Geschichte der Fähre Konstanz-Meersburg ein historischer Meilenstein für unser Unternehmen und soll ein Garant für einen weiterhin erfolgreichen Fährebetrieb sein“, sagte Konrad Frommer, Geschäftsführer der Stadtwerke Konstanz GmbH, anlässlich des Stapellaufs in Kressbronn.
Die neue Fähre setzt aber nicht nur ihrer Größe wegen neue Maßstäbe. „Durch die Neuerungen in der Technik erreichen wir eine immer höhere Energieeffizienz und schonen damit die Umwelt“, erklärte Frommer. So können durch eine verbesserte Konstruktion und durch den Einbau eines Bugwulstes gegenüber dem Vorgängerschiff etwa 20 Prozent Kraftstoff eingespart werden. Mithilfe von Schleppversuchen eines maßstabsgetreuen Modellschiffes in der Wiener Schiffbau-Versuchsanstalt wurde die Konstruktion des neuen Schiffes ausgefeilt, um Widerstand und Wellenerzeugung und somit auch den Kraftstoffverbrauch so gering wie möglich zu halten. Hochmoderne Antriebstechniken sorgen dafür, dass die Rußpartikel-Emissionen und der CO2-Gehalt erheblich reduziert werden.
Das
Tognum-Tochterunternehmen MTU Friedrichshafen liefert die Motoren für die neue
Bodenseefähre. Es handelt sich um die ersten Achtzylinder-Motoren der neuen
Baureihe 4000 „Ironmen“. Das Unternehmen hat diese speziell für
Arbeitsschiffe konzipierte Baureihe der Marke MTU optimiert und dieses
Jahr eine neue Generation auf den Markt gebracht. Die Dieselmotoren des Typs 8V
4000 M53R werden das Schiff mit 746 kW je Motor antreiben. Diese Motoren
arbeiten so sauber und umweltfreundlich, dass sie die Grenzwerte aller weltweit
bestehenden Emissionsvorschriften – ohne Abgasnachbehandlung erfüllen. Mit
dem trotzdem eingebauten Dieselpartikelfilter unterschreiten die neuen „Ironmen“
diese Emissionsgrenzwerte sogar sehr deutlich: Der Rußpartikel-Ausstoß wird um
bis zu 99 Prozent reduziert.
Das
mittlerweile 13. Fährschiff der Stadtwerke Konstanz wird ab Frühjahr 2010 im
Kursverkehr zwischen Konstanz und Meersburg eingesetzt. Es ist rundum
barrierefrei gebaut, kann also von Menschen mit Behinderung auch im Oberdeck
genutzt werden. Das neue Mitglied der Fähreflotte hat einige Highlights
aufzuweisen. Dazu zählen eine verbesserte Treppenneigung im Vergleich zum
Schwesterschiff „Tábor“, mehr sonnige Sitzplätze im Außenbereich,
optimierte Sitzbankmaterialien und eine bessere Sicht vom Fahrgastdeck aus. Außerdem
können die vier Fahrbahnspuren vollständig genutzt werden. „Mit dem neuen Fährschiff
werden wir die Leistungen des Fährebetriebs samt Transportkapazität und somit
die Zufriedenheit unserer Kunden auf Dauer weiter verbessern“, sagte Stefan
Ballier, Geschäftsbereichsleiter des Fährebetriebs.
70 Prozent der Arbeiten am Schiffsbau sind bereits abgeschlossen. Doch bis zur Taufe im Frühjahr gibt es noch viel zu tun: Im Hafenbecken der Bodan-Werft wird das schwimmende Schiff nun vervollständigt. In den kommenden Wochen und Monaten wird der Innenausbau und die Schiffstechnik des Schiffes fertig gestellt und die letzten Schreiner-, Lackier- und Malerarbeiten finden statt.
(Stadtwerke
Konstanz v. 14.10.09)
Die Antriebstechnik ist im Vergleich zur „Tabor“ energiesparender und
umweltfreundlicher. Das Oberdeck ist rundum barrierefrei und damit
behindertenfreundlich. Außerdem gibt es mehr Sitzplätze im Außenbereich. Den
Passagieren soll sich darüber hinaus aus den Salons auf dem Fahrgastdeck eine
bessere Sicht bieten.
Der Neubau war im Oktober 2008 auf Kiel gelegt worden und soll elf Millionen
Euro kosten. Auf der knapp fünf Kilometer langen Strecke zwischen Süd- und
Nordufer des Bodensees verkehren ganzjährig sechs Fähren. Die Überfahrt
dauert 15 Minuten. Die seit 1928 bestehende Linie verläuft im Zuge der
Bundesstraße 33 und wird deshalb auch „Schwimmende Brücke“ genannt. Im
vergangenen Jahr überquerten die Schiffe über 61.000 Mal den See und beförderten
rund 4,3 Millionen Fahrgäste, 1,4 Millionen Autos und rund 90.000
Nutzfahrzeuge.
Fährverkehr seit 1928
Geschichte:
Mit dem Bau des 13. Fährschiffes blicken die Stadtwerke Konstanz auf eine lange
Tradition. Bereits 1914 kam die Idee auf,
die Stadt Konstanz über den Bodensee hinweg mit Meersburg zu verbinden. Denn
die 4,5 Kilometer lange Strecke zu Wasser
bedeutete eine Ersparnis von 53 Kilometern Landweges über den Bodanrück. 1928
passierte das erste „Kraftwagen-Fährschiff“
den Seeweg. Die Stadt Meersburg sollte im Folgenden immer wieder Konstanz um die
Einrichtung der Fähre beneiden.
Schließlich bringt die Passage dem Stadtsäckel Jahr für Jahr einen satten
Betrag ein. Heute transportieren die
Schiffe „Fritz Arnold“ (Baujahr
1963), „Fontainebleau“
(1970), „Konstanz“ (1975), „Meersburg“
(1980), „Kreuzlingen“
(1993) und „Tabor“ (2004) jährlich
5,3 Millionen Passagiere bei 61 000 Überquerungen.
Technische Daten des Schwesterschiffs der „Tabor“:
Kiellegung: Oktober 2008
Baukosten: 11 Millionen Euro
Länge über Alles: 82,50 Meter
Breite über Aufbau: 13 Meter
Fahrbahnbreite: 10,60 Meter
Fahrbahnhöhe: 4,50 Meter
Zuladung: 400 Tonnen
Zulässige Personenzahl: 700
Lademöglichkeit an PKW: 64
Antriebsmotoren: 2 Mal MTU 8 V 4000 M63
Antriebsleistung: 2 Mal 730 KW
Kursgeschwindigkeit: 22km/h
Aus der Halle hinaus – dem Wasser entgegen
So ganz problemlos wollte das neue Schiff nicht in sein angestammtes Element gleiten. Wegen des geringen
Wasserstandes des Bodensees steckte der Schlitten im Schlamm fest. Trotzdem: Das Fährschiff „FS 2010“ ist gestern bei der Kressbronner Bodan-Werft vom Stapel gelaufen. Nach rund einem Jahr Bauzeit ist die neue Fähre der Stadtwerke Konstanz, die Platz für rund 64 Autos und 700 Personen bietet, fast fertig. Sie wird im Frühjahr 2010 in Dienst gehen. Dann wird sie die „Fontainebleau“ ersetzen und zwischen Konstanz und Meersburg pendeln.Pünktlich um 10 Uhr setzte sich die „FS 2010“ auf dem Schlitten in Bewegung. Zentimeter um Zentimeter glitt sie aus der
Werfthalle heraus und dem Wasser entgegen. Mehrere kleine Boote sowie ein Arbeitsprahm warteten in sicherem Abstand auf das Einsatzsignal zur Unterstützung. Von Konstanz herüber war die Fähre „Fritz Arnold“ gekommen. An Bord der Geschäftsführer der Stadtwerke Konstanz, Konrad Frommer, begleitet von Publikum und Medienvertretern. „Der Neubau des Fährschiffs ‚2010' ist in der über 80-jährigen Geschichte der Fähre Konstanz-Meersburg ein historischer Meilenstein für unser Unternehmen und soll ein Garant für einen weiterhin erfolgreichen Fährbetrieb sein“, sagte Frommer.Doch zurück zum niedrigen Wasserstand und den Schwierigkeiten der Fähre, den Weg ins Wasser hinter sich zu bringen: Auf
der „Fritz Arnold“ wurde das Vorschiff geräumt und zwei Stahltrossen bereit gelegt. Bug an Bug wurden die beiden Fähren verbunden. Im Zeitlupentempo wurde die „2010“ dann freigeschleppt. Während die Arbeitsschiffe das Neubauschiff anschließend in das benachbarten Hafenbecken der Bodan-Werft bugsierten, drehte sich die „Fritz Arnold“ stolz mehrmals um die eigene Achse und das Schiffshorn schallte weit über die Kressbronner Bucht.Die Motoren für die neue Bodenseefähre liefert übrigens das Tognum-Tochterunternehmen MTU. Es sind die allerersten
Achtzylinder-Motoren der neuen Baureihe 4000 „Ironmen“. Das Unternehmen hat diese speziell für Arbeitsschiffe konzipierte Baureihe optimiert und 2009 eine neue Baureihe auf den Markt gebracht. Die zwei Dieselmotoren werden das Schiff mit je 746 KW antreiben. Sie arbeiten so sauber, dass sie die Grenzwerte aller weltweit bestehender Emissionsvorschriften ohne Abgasnachbehandlung erfüllen. Mit dem trotzdem eingebauten Dieselpartikelfilter unterschreiten die neuen „Ironmen“ diese Emissionsgrenzwerte sogar sehr deutlich: Der Russpartikelausstoß wird um bis zu 99 Prozent reduziert.(Südkurier v. 15.10.09)