In der Sache will auch
die SPD erst entscheiden, wenn das geforderte Papier auf dem Tisch liegt. Dabei
haben Herbert Weber und der Verkehrsexperte Ruff hohe Ansprüche. Sie stellen
sich vor, dass die Boote mindestens alle halbe Stunde fahren, und wollen eine
ganzjährige Bedienung der Linie zumindest prüfen lassen. Start soll dem
Schreiben zufolge am „Centrothem-Bootsanleger“ sein, der allerdings bis
heute nicht errichtet ist. Ein zusätzlicher Halt auf der Höhe des Stadtteils
Niederburg solle ebenfalls geprüft werden. Dort hatte bis 1990 die Personenfähre
angelegt, die Bauten sind noch teilweise erhalten. Eine Linie auf dem Wasser
soll dabei keine Konkurrenz zu den bestehenden Busstrecken sein, schreibt die
SPD weiter. Sie fordert eine Integration des Bootskurses ins Liniennetz und eine
Verknüpfung mit dem Katamaran von und nach Friedrichshafen.
Wie viel die Einrichtung
eines Wasserbusses kosten würde, wird erst das Gutachten ergeben. Die bisherige
politische Debatte deutet aber darauf hin, dass die Stadt und/oder der Handel im
Zweifelsfall einen Zuschuss geben müssten. Das Bus-Defizit von über vier
Millionen Euro im Jahr dürfe nicht weiter ansteigen, hatte es zuletzt geheißen.
Auch aus diesem Grund wurde die wenig nachgefragte Buslinie 7 nach nur einem
Jahr in diesem Dezember wieder gestrichen. Sie verband den Bahnhof Wollmatingen
mit dem Zentrum und hielt unter anderem an der Schänzlebrücke. Für Umsteiger
vom Auto war die Linie am Park-and-Ride-Platz dagegen wenig attraktiv, da sie
ausgerechnet samstags nicht verkehrte.
Als Verkehrsweg hatte der
Bodensee bis ins 19. Jahrhundert eine überragende Rolle. Bis heute hat er sie
nicht ganz verloren.
Weiße Flotte: Lange Strecken und ein gemächliches Vorwärtskommen sprechen
eher Touristen als Einheimische an.
Katamaran:
Die schnellen Doppelrumpfboote zwischen Konstanz und Friedrichshafen waren als
Nahverkehrsmittel geplant. Geworden ist daraus eine Verbindung, die zwar ganzjährig
und im Stundentakt verkehrt, aber überwiegend Touristen befördert. Inzwischen
gibt es Sonderpreise, die vor allem Einheimische in schwach ausgelasteten Zeiten
ansprechen. Der Katamaran hat neben der Anschaffung der Boote seit seinem Start
am 1. Juli 2005 mehr als fünf Millionen Euro Verlust gemacht. Bezahlt haben ihn
die beiden Städte.
Kleinere
Anbieter: Erfolgreich betreibt die Reederei Wilfried Giess die „
(Jörg-Peter
Rau/Südkurier v. 16.01.13)