„Seeperle“ bekommt neuen Anleger

Die vorgesehen Planung für die Plattform am Mantelhafen käme zu teuer. Stattdessen wird der aktuelle Notsteg unmittelbar vor der Greth ertüchtigt.

Nicht wie ursprünglich vorgesehen an der Aussichtsplattform am Mantelhafen wird der Schiffsbetrieb Giess den Anleger für seinen Pendelverkehr nach Wallhausen erhalten. „Seeperle“ und „Seestern“ werden künftig an der derzeitigen Anlegestelle Nummer 4 – dem so genannten „Notsteg“ – vor der Greth und neben den Bodensee-Schiffsbetrieben der Stadtwerke Konstanz festmachen. Diese Planung befürwortete der Bauausschuss des Gemeinderat jetzt einstimmig.

Seit 1996 betreibt Ewald Giess inzwischen den Öffentlichen Personennahverkehr über den See, der inzwischen für viele Berufstätigen und Studenten nicht mehr wegzudenken ist, aber auch von vielen Feriengästen mit Fahrrädern gerne genutzt wird. Während der Sommersaison ist es allerdings am Anleger zwischen den Ausflugsschiffen von Thomas Held und André Heidegger oft recht eng und allen Beteiligten war an einer Entflechtung gelegen. Schon im Oktober 2011 hatte der Gemeinderat vor diesem Hintergrund den Beschluss gefasst, an der Plattform am Mantelhafen einen neuen Anleger für den Schiffsnahverkehr nach Wallhausen einzurichten und dafür 85.000 Euro bereitgestellt. Mit der Zusage von Giess, sich mit 30 Prozent an diesen Kosten zu beteiligen.

Doch die Realisierung an dieser Stelle wäre deutlich teurer gekommen als erwartet und hätte sich auf das Doppelte belaufen, wie Helmut Köberlein von der Abteilung Tiefbau dem Ausschuss jetzt erläuterte. Die Prüfung habe ergeben, dass die geplant Stahlkonstruktion nicht auf dem Grund aufgesetzt, sondern aufwändig an den Stützen der Plattform hätte befestigt werden müssen. „Insgesamt wären die Kosten so auf rund 160.000 Euro gestiegen“, erklärte Köberlein: „Die Differenz zu decken, wäre dem Betrieb wirtschaftlich nicht möglich gewesen.“

Doch auch für die Stadt kommt die Weichenstellung billiger. Denn die Ertüchtigung des Notstegs zur Daueranlegestelle beläuft sich nach den Berechnungen nur auf rund 35.000 Euro. Geklärt werden müssen lediglich Gestattungsverträge mit zwei anderen Nutzern, die allerdings ohnehin Ende des Jahres auslaufen und neu verhandelt werden können. Dass der neue Anleger geeignet und gut anfahrbar ist, hat der Betreiber schon geprüft. Lediglich der Ausstieg an den Schiffen muss auf die andere Seite verlegt werden. Sogar breitere Schiffe fänden dann Platz hier. Auch die Bodenseeschiffsbetriebe hatten gegen den Ausbau und den dauerhaften Betrieb des Standorts keine Einwände. Kapitän Ewald Giess hatte eigens sein Schiff verlassen, um die Beratung im Bauausschuss zu verfolgen. Doch die Entscheidung fiel ohne Diskussion einstimmig und Giess konnte schnell wieder an Bord gehen.

(Hanspeter Walter/Südkurier v. 05.06.13)

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