Die Fähre
Wallhausen-Überlingen ist nicht nur bei Pendlern beliebt
Ewald Giess,
Betreiber der Fähre zwischen Wallhausen und Überlingen, kennt seine Kunden
gut: "Da hinten sitzt auch noch ein Pendler." Peter Seige lebt in Überlingen
und arbeitet als Techniker an der Universität Konstanz. Die Fähre nutzt der
42-Jährige zur Arbeit: "Morgens um viertel vor sieben hin, abends um 16.10
Uhr zurück." Sonst sei er eher selten auf dem Schiff, unter der Woche aber
immer.
Ingrid
Berming löst gerade zwei Tische weiter mit ihrer Tochter Jelske Matheaufgaben.
"Wir fahren von Dingelsdorf nach Überlingen. Ich gehe dort öfter
einkaufen oder auf den Markt, aber heute haben wir einen Termin beim
Kieferorthopäden", erklärt die 42-Jährige. Ihr gefällt die Möglichkeit
der Fähreüberfahrt. "Wir nutzen das Schiff seit Ende letzten Jahres und
werden das auch weiterhin tun. Es ist schön, wenn man zum Beispiel mal zum
Schwimmen in die Bodensee-Therme fahren will. Man muss dann nicht mit dem Auto
außenrum."
Horst Müller
ist Feriengast und war zum Einkaufen in Konstanz. "Wir wollen aber hierher
ziehen. Dann werde ich die Fähre mit Sicherheit öfter nutzen. Sie gefällt mir
gut, und die Überfahrt ist schön", so der 70-Jährige.
Einen
"tollen Aspekt" findet Sonja Huber, dass das Fahrrad mit aufs Schiff
darf. "Man hat dann nicht den Ärger mit dem Parkplatz, sondern kann ganz
bequem radeln und mit dem Schiff fahren", freut sie sich auf den Sommer. Im
Moment schiebt sie aber die zehn Monate alte Theresa im Kinderwagen durch das
Schiff: Heute ist sie nur zum Einkaufen nach Überlingen unterwegs.
Halbzeit!
Die Fähre legt in Überlingen an, und schon strömen neue Kunden hinein.
"Da hinten sitzen die Sparkassenpendler", verweist Ewald Giess auf
einen Sechsertisch. Auch Katja Wosiewicz kommt von der Arbeit bei Tchibo zurück.
Sie nutzt die Fähre immer an Werktagen, ab und zu auch mal am Wochenende.
"Die Alternative ist der Zug", so die 26-Jährige. "Aber das
Schiff bietet einfach eine Zeitersparnis", lobt sie die schnelle Überfahrt.
Alex und
Elisabeth Schöllhammer sind "aus Lust und Laune" auf der Fähre.
"Man kommt so schnell mal eben 'rüber", preist Elisabeth Schöllhammer
den Vorteil gegenüber anderen Verkehrsmitteln "Heute dachten wir, wir müssen
mal wieder raus. So ein Kurzabstecher ist reizvoll, und wir mögen den Blick von
Überlingen ins gelobte Land auf der anderen Seite", sagt die 70-Jährige
mit einem Augenzwinkern. Der Blick ins gelobte Land ist heute allerdings von
Schneeregen und Nebel getrübt. "Im Sommer fahren wir deshalb auch öfter",
erklärt Elisabeth Schöllhammer.
Und schon
legt der "Seestern" wieder
in Wallhausen an, und Touristen, Mütter und müde Pendler beeilen sich, um den
Bus nach Hause noch zu erwischen
(Südkurier v.
13.03.04)