SD Stadt Bregenz

Indienststellung: 22.07.1910
Heimathafen: Bregenz/Österreich
Eigner: K.u.K. Österreichische Staatsbahnen
ab 1919 Österreichische Bundesbahn
ab 1938 Deutsche Reichsbahn
ab 1945 Österreichische Bundesbahn
Erbauer: Schiffswerft Linz
Länge: 60,15 m
Breite: 13,75 m
Tonnage: 347,0 t
Tiefgang: 1,65 m
Maschinenleistung: 760 PS (870 PS ab 1956)
Geschwindigkeit: 27,5 km/h (28,0 km/h ab 1956)
Tragkraft: 1.000 Personen
Außerdienststellung: 1966 (Abbruch)


Bilder

 

Obwohl nach dem württembergischem SD Christoph II nur noch den Windverhältnissen besser angepasste Halbsalondampfer in Dienst gestellt worden waren, entschloss sich die K.u.K. österreichischen Staatsbahnen 1909 einen großen Vollsalondampfer bauen zu lassen.

Am 22.07.1910 wurde das größte bis dahin gebaute Bodenseefahrgastschiff auf den Namen "Stadt Bregenz" getauft, nach dem der Schraubendampfer Bregenz in SchD Vorarlberg umbenannt worden war.
Bereits im Winter 1911 wurden Änderungen an den Aufbauten vorgenommen und eine bessere Stabilität zu bekommen.

1938 wurde das Schiff modernisiert und erhielt auf dem Oberdeck einen größeren Salon. Aus Stabilitätsgründen wurde das Achterschiff nach Erfahrungen mit dem neueren SD Stadt Überlingen II verbreitert.
Im gleichen Jahr wurde das SD Stadt Bregenz, nach Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich von der Deutschen Reichsbahn übernommen und 1940 dem Maschinenamt Lindau unterstellt.

1943 und 1944 wurde das Schiff zeitweise von Konstanz aus eingesetzt und verkehrte ungewohnterweise im Überlinger See.

In der Nacht vom 25. auf den 26.04.1945 schleppte das SD Stadt Bregenz die Motorschiffe Allgäu und Ostmark (=MS Austria) zur Schutzinternierung nach Romanshorn und kehrte erst am 17. Mai zurück.

Ab 16.10.1945 nahm das SD Stadt Bregenz den Oberseelängsverkehr Bregenz-Lindau-Friedrichshafen-Konstanz wieder auf.

1952 wurde das Schiff von Kohlen- auf Ölfeuerung umgestellt und generalüberholt.

1956 erhielt das Schiff neue Kessel auf der Kressbronner Werft und wurde in der Sommersaison vom bayrischen Dampfer SD München vertreten. Im gleichen Jahr wurde eine neue Kommandobrücke und ein neues Steuerhaus aufgebaut.

1964 erhielt das SD Stadt Bregenz einen Neuanstrich zusammen mit dem in Bregenz liegenden SD Hohentwiel, das der Segelclub erworben hatte.

Ende 1964 sollte das SD Stadt Bregenz außer Dienst gestellt werden, wurde aber 1965 noch für wenige Monate eingesetzt, weil Streitereien um den Namen des neuen Dreideckmotorschiffs (MS Vorarlberg), dessen Indienststellung verhinderten. Die letzte Fahrt fand ohne großen Aufhebens am 11.08.1965 im Rahmen einer Kursfahrt nach Konstanz statt.

Nach der endgültigen Ausmusterung 1966 wurde das SD Stadt Bregenz vom 05.09. bis Ende Oktober 1967 abgebrochen.

Eines der Radkastenwappen dieses Schiffes schmückt heute das neue MS Stadt Bregenz.

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