Der SD Kaiser Wilhelm war der erste Salondampfer auf dem Bodensee und sollte ursprünglich den Namen "Victoria" nach der Tochter des badischen Großherzogs Friedrich I. erhalten. Im Gegensatz zu den späteren Halbsalondampfern war der Salon achtern nicht im Schiffsrumpf versenkt. Das äußerst luxuriöse Schiff machte Fahrten mit Kaiser Wilhelm I, dem österreichischen Kaiser Franz Josef I und dem Württembergischen König Wilhelm II an Bord.
Mit dem neuen
Dampfschiff wurde auch ein Längsverkehr zwischen Konstanz und Bregenz auf dem
Bodensee eingeführt.
1891 wurde eine elektrische Beleuchtung auf dem Schiff installiert und 1896
eine Zentralheizung eingebaut. Im
Winterhalbjahr 1908/1909 wurde die Maschinenanlage überholt und neue Kessel
eingebaut.
Im November 1909 lief SD Kaiser Wilhelm in der Seewaldbucht bei Friedrichshafen auf Grund und wird zwei Tage später vom SD Greif nach Konstanz geschleppt. Ursache war ein Ruderschaden.
Nach dem ersten Weltkrieg und dem Ende der Monarchien in Deutschland mussten alle österreichischen, bayrischen und badischen Schiffe ihr königlichen Namen abgeben. Das SD Kaiser Wilhelm erhält den Namen "Baden".
Mit der Indienststellung des letzten Bodenseedampfschiffs des SD Stadt Überlingen II 1929, endete die Dienstzeit des SD Baden. Das Schiff wurde am 30.09.1930 ausgemustert und nach Langenargen überführt und 1931 abgewrackt. Die Schiffsschale wurde im Obersee vor Hagnau versenkt, die Schiffsglocke erhielt 1949 das MS Karlsruhe.